Vor dem am Mittwoch zu erwartenden Urteil im Prozess gegen Beate Zschäpe und weitere Unterstützer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) erklärt Valentin Lippmann, Obmann im NSU-Untersuchungsausschuss für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag: „Egal wie das Urteil ausfällt, der Prozess gegen Beate Zschäpe und die Mitangeklagten war enorm wichtig für die Aufklärung der rechtsextremistisch motivierten Mordserie des NSU und für die späte Rehabilitierung der Opfer und ihrer Angehöriger.“
„Dem Vorsitzenden Richter des Staatsschutzsenats am OLG München gebührt mein größter Dank, aber auch den Opferanwältinnen und -anwälten, der Bundesanwaltschaft und den Prozessbeobachterinnen und -beobachtern. Gerade die Artikel und Protokolle letzterer waren und sind auch für meine Arbeit im NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags von großer Hilfe.“
„Fest steht aber auch, dass die Aufarbeitung der Taten des NSU mit der Urteilsverkündung noch nicht abgeschlossen sind. Ich erwarte, dass der Generalbundesanwalt weitere Unterstützer des NSU anklagt. Denn das sächsische Netzwerk von Unterstützern für das Trio war weitaus größer als die Zahl der neben Beate Zschäpe Mitangeklagten. Das Trio konnte in Sachsen auf einen großen Helferkreis zurückgreifen, die sich teilweise schon von Kindesbeinen an kannten. Der Fokus muss sich nun auf diese Netzwerke und die rechtsextremen Strukturen richten, bis auch dem letzten Neonazi in Sachsen klar ist, dass kein einziges menschenverachtendes Verbrechen ungesühnt bleibt.“
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