Der 16. Leipziger Hörspielsommer ist zu Ende gegangen. Bei ausnahmslos bestem Festivalwetter, einem vielfältigen Programm und trotz starker WM-Konkurrenz hat das Festival innerhalb von 10 Tagen wieder tausende große und kleine Hörspielfans auf den Richard-Wagner-Hain in Leipzig gelockt. Zum Abschluss durften sich drei junge Hörspielmacher über große Preise freuen.
Das freie, ehrenamtlich organisierte Festival Leipziger Hörspielsommer ist nach 16 Ausgaben noch immer ein Besuchermagnet im Sommerkalender der Leipziger und vieler Besucher aus dem In- und Ausland.
Schon die Eröffnung mit dem Stück „POPOL VUH – Das Buch vom Ursprung der Maya“ des Schirmherrn und bekannten Radiomachers Götz Naleppa begeisterte ein großes Publikum.
Am ersten Festvialsonntag folgte mit den Demo Dandies (aka Felix Kubin und Felix Raeithel) ein gut angenommenes wie ungewöhnliches Live-Format: Das Hamburger DJ-Duo mixte Demotapes aus dem Publikum in ihre Performance und konnte den Ansturm der angehenden Leipziger Klangkünstler kaum bewältigen.
Einen Ansturm der besonders Kleinen erreichte auch das Puppentheater der Grimm Sisters am Festivalmittwoch zum Hörspielweckruf, Scharen der kleinen und kleinsten Fans des Hörspielsommer saßen gebannt und begeistert vor der Bühne. „Einer der besucherstärksten Tage im Familienprogramm in der ganzen Hörspielsommergeschichte“, sagt Jeremy Highway, langjähriger Beobachter und Unterstützer des Festivals seit Beginn im Jahr 2003.
Neben dem Live-Programm, dass auch eine Klang-Performance tschechischer Künstler im Rahmen des Internationalen Hörspielfensters nach Tschechien bot sowie eine szenische Lesung zum Manuskriptwettbewerb und natürlich die Umsetzung des poetischen Märchens „Die Geschichte der unbekannten Insel“ nach José Saramago durch den Filmkomponisten Frieder Zimmermann zum Abschluss des Festivals, gab es knapp 90 Hörspiele und Features zum einfachen Hören auf der Wiese.
Politische wie im Thementag „Hack the System“ oder das Stück „Damskus Requiem“ dreier Syrer über erlebtes im Syrien-Konflikt fanden ebenso ihr Publikum, wie die Kinderstücke im Thementag „Hexen und Helden“.
Höhepunkte im Festival waren auch die Wettbewerbe. Zum einen kürte der 10. Kinder- und Jugendhörspielwettbewerb vor interessiertem Kinder- und Erwachsenenpublikum das engagierte Kinderhörstück „Brotfabrik Germania“ (von Sunny Bansemer und Marco Rentrop mit den Schüler*innen des 11. Jahrgangs der Erich Kästner Gesamtschule Duisburg) zum Gewinner; zum anderen wurden auch im 16. Internationalen Hörspielwettbewerb drei Gewinne und lobende Erwähnungen von einer hochkarätig besetzen Jury ausgesprochen.
In der Jury: Radiomacherin und Medienkünstlerin Christina Baron, Hörspielmacher Kai Grehn und Vorjahresgewinner Carsten Schneider. Ausgezeichnet wurden im 16. Internationalen Hörspielwettbewerb: Silvia Liebig für „Wie schmeckt nochmal Zuhause“ in der Kategorie bestes dokumentarisches Hörstück, John Sauter für „Das Haus“ in der Kategorie bestes Kurzhörstück, Bettie I. Alfred für „Das Leben – ein Fest“ in der Kategorie bestes Langhörspiel.
Lobende Erwähnung erhielten: Manuel Nedde für der „Drache Druuk und die schreckliche Prinzessin“ und Pauline Jacob für „Wir – Viele“.
Zur Preisverleihung, zu der trotz Fussball-WM-Finale eine ganze Menge Interessierte erschienen sind, war nicht nur für die Gewinner ein emotionaler Moment. Marcus Heinke, Festivalleiter: „Ich bedanke mich auch im Namen des gesamten 35-köpfigen ehrenamtlichen Teams für ein großartiges Publikum, bei den vielen beteiligten Künstlern und unseren vielen großen und kleinen Unterstützern unserer im letzten Moment noch erfolgreichen Crowdfundingaktion! Ohne euch wäre es kaum ein so gutes Festival geworden!“
Der Leipziger Hörspielsommer ist eines der bundesweit bedeutendsten Foren für Hörspielkunst. Ausgerichtet vom Hörspielsommer e. V. findet das zehntägige, eintrittsfreie Festival seit 2003 in Leipzig statt. Das Festival versteht sich als Publikumsveranstaltung, Newcomer-Plattform und Treffpunkt der Hörspielszene.
Weitere Informationen unter www.hoerspielsommer-verein.de
Keine Kommentare bisher