Das Ergebnis der Urabstimmung bei Halberg Guss in Leipzig liegt vor. Die in der IG Metall organisierten Beschäftigten aus der Früh-, Spät- und Nachtschicht haben am Mittwoch mit 98,37 Prozent für Arbeitskampf bei der Neue Halberg Guss GmbH in Leipzig gestimmt.
Die IG Metall fordert vom Arbeitgeber einen Sozialtarifvertrag. Der soll unter anderem Regelungen zu einer Qualifizierungsgesellschaft und einem arbeitgeberfinanzierten Treuhandfonds, aus dem mögliche Abfindungen und die Vermittlung in neue Arbeit bei einem möglichen Jobverlust bezahlt werden, enthalten.
Der zweite Verhandlungstermin in Saarbrücken war am Mittwoch aus Sicht der IG Metall ergebnislos verlaufen. Die betrieblichen Tarifkommissionen in Leipzig und Saarbrücken haben daraufhin das Scheitern der Verhandlungen erklärt und die Urabstimmungen eingeleitet.
Hintergrund der Auseinandersetzung sind anhaltende Vertragsstreitigkeiten zwischen dem Autobauer Volkswagen und einem seiner größten Zulieferer, der Prevent-Gruppe. Deren Tochterunternehmen, die Neue Halberg Guss GmbH, hatte angekündigt, das Werk in Leipzig mit 610 Stammbeschäftigten und rund 90 Leiharbeitern Ende 2019 zu schließen und in Saarbrücken 300 Stellen abzubauen.
Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig sagte: „Die Beschäftigten wollen den Sozialtarifvertrag und sind bereit, dafür zu kämpfen. Das zeigt die große Zustimmung bei der Urabstimmung. Den millionenschweren Streit zwischen VW und Prevent, den die beiden Konzerne auf dem Rücken der Beschäftigten in Gerichtssälen austragen wollten, holen wir nun auf die Straße.“
Die Belegschaften hätten die Entscheidung darüber übernommen, wann sie ihre Arbeitskraft zu welchen Bedingungen zur Verfügung stellen, so Kruppa weiter. „Wenn Halberg tatsächlich bei seinen irrationalen Schließungsplänen bleibt, können sie sich sicher sein: Wir werden keinen einzigen Job kampflos aufgeben.“
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