Ehrung für Leipzigs Musikerbe-Stätten: Heute haben aus den Händen von Tibor Navracsics, EUKommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, und Dr. Eva Maria Stange, Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Leipzigs Musikerbe-Stätten das Europäische Kulturerbe-Siegel erhalten.
Für Leipzigs Musikgeschichte und -gegenwart erhalten stellvertretend die Thomaskirche (mit Thomanerchor), die Nikolaikirche, das Bach-Archiv Leipzig, die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“, das Mendelssohn-Haus, das Schumann-Haus, die Alte Nikolaischule, die Grieg-Begegnungsstätte, das Gewandhaus zu Leipzig und die Leipziger Notenspur das Europäische Kulturerbe-Siegel.
„In der Weltmusikstadt Leipzig können die Besucher auf engstem Raum der europäischen Musikgeschichte nachspüren“, erklärt Oberbürgermeister Burkhard Jung. „Die beiden historischen Kirchen im Stadtzentrum, die Komponisten- und Verlagshäuser sowie die Ausbildungsorte und Konzerthäuser lassen die Musiktradition unserer Stadt lebendig werden. Ich freue mich über das Europäische Kulturerbe-Siegel, das die große Bedeutung der Musikerbe-Stätten würdigt.“
Gewürdigt wurde die enge Verzahnung der städtischen Identität mit dem Musikleben. Über Jahrhunderte hinweg war Musik maßgebend an der Entwicklung der Handels- und Bildungsmetropole beteiligt. In Leipzig wurde das Modell der bürgerlichen Musikkultur entwickelt, denn hier wirkten beispielhaft städtische, künstlerische und unternehmerische Interessen zusammen. Leipzig etablierte kulturelle Strategien, die ein Modell für das moderne europäische bürgerliche Musikleben schufen und international adaptiert wurden: wie beispielsweise der von Mendelssohn begründete, professionell strukturierte Ausbildungsplan des modernen Konservatoriums, Aufführungsformate wie die Gewandhauskonzerte, Gesamtausgaben noch lebender Komponisten oder der von Schumann begründete neue Typus der neuen Musikzeitschrift.
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