Sigrid Uxa, Doktorandin an der Universitätsmedizin Leipzig, wurde als Teilnehmerin zur 68. Lindauer Nobelpreisträger-Tagung vom 24. bis 29. Juni eingeladen. Die 31-Jährige setzte sich in einem mehrstufigen Auswahlverfahren gegen zahlreiche andere Bewerber durch. Sie ist eine von etwa 600 Nachwuchswissenschaftlern aus aller Welt, die bei der Tagung die Chance zum Austausch mit Nobelpreisträgern bekommen.
Der Fokus der diesjährigen Tagung liegt auf der Medizin (Physiology and Medicine). 39 Nobelpreisträger haben bislang ihre Teilnahme an dem Treffen in Lindau am Bodensee bestätigt – ein Rekord. Neben Sigrid Uxa werden auch der DAAD-Stipendiat David Larbi Simpong vom Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung, Jonathan Merkel, Lieneke Janssen sowie Biyan Nathanael Harapan aus der Abteilung Neuropathologie am Universitätsklinikum Leipzig teilnehmen.
Sigrid Uxa ist Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes und der Christiane Nüsslein-Volhard-Stiftung. Seit 2015 arbeitet die Biologin in der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Leipzig in der Abteilung für Molekulare Onkologie von Prof. Kurt Engeland. Sie forscht zur Regulation von Genen bei der Zellteilung und über die Funktion des Tumorsuppressors p53, der für den geregelten Ablauf der Zellteilung wichtig ist.
Als eine von insgesamt fünf Teilnehmern der Universität Leipzig ist sie dankbar für die Gelegenheit, bei einer solch einzigartigen Veranstaltung dabei zu sein. „Dieses Jahr werden junge Wissenschaftler aus 84 Nationen anwesend sein. Mir ist kein anderes Meeting bekannt, welches in diesem Maße interdisziplinären und interkulturellen Austausch ermöglicht“, so die Doktorandin an der Medizinischen Fakultät. Besonders freut sie sich auf die„Laureate Lunches“.
„Jeweils zehn Nachwuchswissenschaftler werden dort mit einem Nobelpreisträger zu Mittag essen. Ich werde bei dieser Gelegenheit Sir Tim Hunt treffen, welcher auf meinem Forschungsgebiet einer der prominentesten Namen überhaupt ist“, freut sich Sigrid Uxa.
Drei aktuelle Nobelpreisträger kommen laut Veranstalter in diesem Jahr nach Lindau: die beiden Biologen Michael Rosbash und Michael Young, die für ihre Forschung zur inneren Uhr ausgezeichnet wurden, haben ihre Teilnahme ebenso zugesagt wie der deutsch-amerikanische Chemiker Joachim Frank – der, wie auch Frau Uxa, Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes war.
Neben der inneren Uhr gehören zu den Kernthemen der 68. Lindauer Tagung auch die Rolle der Wissenschaft in einem „postfaktischen“ Zeitalter, die Gentherapie und die wissenschaftliche Publikationspraxis.
Die Lindauer Nobelpreisträger-Tagung bringt seit 1951 jedes Jahr im Sommer eine Woche lang etwa 30 Nobelpreisträger und etwa 600 besonders qualifizierte Nachwuchswissenschaftler aus etwa 80 Ländern zusammen, um den interkulturellen und generationenübergreifenden Austausch von Wissen, Ideen und Erfahrungen sowie den Aufbau von Netzwerken unter Wissenschaftlern zu fördern.
Die jährlichen Treffen dienen dem Austausch zwischen Wissenschaftlern, Nachwuchswissenschaftlern, Studierenden, Doktoranden und Postdoktoranden unterschiedlicher Generationen, Kulturen und Disziplinen.
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