Die Wanderausstellung „Unsere Zukunft hat schon begonnen“ zeigt die verfehlte Umweltpolitik und die massive Zerstörung des Lebensraumes in der DDR. Am Beispiel der Braunkohleregion im Leipziger Südraum wird das Entstehen zivilgesellschaftlichen Engagements und Widerspruchs unter den Bedingungen der SED-Diktatur nachgezeichnet.
Der jahrelange Protest mündet nach der Friedlichen Revolution 1989 in ein wirtschaftliches, soziales und kulturelles Zukunftskonzept für eine geschundene Region. In diesem Sinne zeigt die Ausstellung auch die in der Öffentlichkeit oft unbeachtete, erfolgreiche Transformationsgeschichte Ostdeutschlands auf.
Die Wanderausstellung wurde unterstützt und gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die Zeitzeugeninterviews und Medienstation mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.
Öffnungszeiten: Montag bis Sonnabend 10 bis 18 Uhr
Nach Leipzig ist die Ausstellung in der St. Georgenkirche in Rötha und anschließend in Mölbis und im Stadtmuseum Borna zu sehen.
Die Wanderausstellung „Unsere Zukunft hat schon begonnen“ stellt zunächst die verfehlte Umweltpolitik durch die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) dar. Die wirtschaftlichen Prämissen der Staatspartei zu Gunsten der industriellen Produktion und der Devisenbeschaffung führten zur massiven Zerstörung des Lebensraumes. Umweltdaten unterlagen einer großen Geheimhaltung.
Ab Ende der 1970er-Jahre gründeten sich erste Umweltgruppen in der DDR und ihre Anzahl nahm im Laufe der 1980er-Jahre stetig zu. Die Ausstellung zeigt deren Form der Informationsgewinnung und das öffentlichkeitswirksame Agieren, wie etwa Protestmärsche oder das Herstellen von ökologischen Untergrundzeitschriften. Dargestellt wird auch die Repressionsgeschichte der Umweltgruppen durch SED und Staatssicherheit.
Den Schwerpunkt der Ausstellung bildet die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Christlichen Umweltseminars Rötha (CUR) in der Braunkohleregion des Leipziger Südraums. Das Gebiet war vom Kohletagebau, der Braunkohle- und Karbolchemie geprägt, was zu massiven Umweltschäden führte.
Mit der Protest-Aktion „Eine Mark für Espenhain“ im Jahr 1988 erreichte das CUR eine unerwartete Resonanz. Mit 100.000 Unterstützern entwickelte sich diese Unterschriften- und Geldsammlung zur ersten und einzigen Bürgerinitiative in der DDR.
Die Präsentation der Ausstellung in der Katharinenstr. 2 erfolgt in Kooperation mit dem Bürgerkomitee Leipzig e.V., Träger der Gedenkstätte Museum in der Runden Ecke und mit Unterstützung der Stadt Leipzig.
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