Noch bis einschließlich Samstag, den 23. Juni 2018, ist die Wanderausstellung „Unsere Zukunft hat schon begonnen“ in Leipzig zu sehen. Sie zeigt die verfehlte Umweltpolitik und die massive Zerstörung des Lebensraumes in der DDR. Im Raum Leipzig waren die krassen Widersprüche zwischen Gesetzgebung und Realität besonders deutlich. Hier bildeten sich auch die ersten Umweltgruppen, die dagegen protestierten.
Eigentlich war die Umweltgesetzgebung in der DDR vorbildlich. In der Praxis wurden diese Ansprüche aber nie erfüllt. Leipzig war die am stärksten belastete Großstadt der DDR. Eine öffentliche Diskussion über die augenscheinlichen Missstände unterband der SED-Staat und hielt alle Daten über den Zustand der Umwelt geheim. Zum Entstehen zivilgeschichtlichen Engagements Die Wanderausstellung „Unsere Zukunft hat schon begonnen“ zeigt die verfehlte Umweltpolitik und die massive Zerstörung des Lebensraumes in der DDR. Am Beispiel der Braunkohleregion im Leipziger Südraum wird das Entstehen zivilgesellschaftlichen Engagements und Widerspruchs unter den Bedingungen der SED-Diktatur nachgezeichnet.
Dieser jahrelange Protest des Christlichen Umweltseminars Rötha (CUR) mündet nach der Friedlichen Revolution 1989 in ein wirtschaftliches, soziales und kulturelles Zukunftskonzept für eine geschundene Region. Am Beispiel der Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des CUR wird die Arbeit der unabhängigen Umweltgruppen in der DDR dargestellt, deren Engagement für die Entwicklung der Gesellschaft vom SED-Staat immer als Opposition bekämpft wurde.
Ergänzt werden die Informationen in der Ausstellung durch sechs Biographien, die auf persönlicher Ebene die Intentionen, Aktivitäten, Erfahrungen, aber auch die Bespitzelung durch die Staatssicherheit dokumentieren. In einer zusätzlichen Medienstation geben die Geschichten von sieben Zeitzeugen weitere vertiefende Einblicke. Erste und einzige Bürgerinitiative in der DDR Das Christliche Umweltseminar Rötha entstand in der Braunkohleregion des Leipziger Südraums. Solche Umweltgruppen gründeten sich in der DDR ab Ende der 1970er Jahre; ihre Anzahl nahm im Laufe der 1980er Jahre stetig zu. Das CUR begann ab 1981 zunächst mit Baumpflanzaktionen, Informationsabenden und umweltbezogenen Gottesdiensten zu agieren.
Die ab 1983 jährlich stattfindenden Umweltgottesdienste entwickelten sich zu öffentlichkeitswirksamen Treffen. Mit der ProtestAktion „Eine Mark für Espenhain“ im Jahr 1988 erreichte das CUR eine unerwartete Resonanz. Mit 100.000 Unterstützern entwickelte sich diese Unterschriften- und Geldsammlung zur ersten und einzigen Bürgerinitiative in der DDR.
Letzter Besichtigungstermin am Samstag
Die Ausstellung des Archivs Bürgerbewegung in Leipzig e.V., die in Kooperation mit der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ präsentiert wird, ist täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr im ehemaligen Stadtbüro (Katharinenstraße 2) in der Leipziger Innenstadt zu sehen. Letzter Öffnungstag ist am Samstag, den 23. Juni 2018. Der Eintritt ist frei. Weitere
Informationen sowie der Ausstellungs-Flyer zum Download unter www.archiv-buergerbewegung.de.
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