Rund 150 Beschäftigte des Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf legten am Mittwoch für zwei Stunden die Arbeit nieder. Sie wollten damit den Druck in ihrer laufenden Tarifauseinandersetzung erhöhen. Die IG Metall Leipzig fordert die wertgleiche Übernahme des jüngsten Tarifergebnisses in der Metall- und Elektroindustrie. Dort hatte die IG Metall im Februar mit ihren Mitgliedern einen Abschluss mit einem Gesamtvolumen von rund acht Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten erstritten.
Dieser Tarifabschluss beinhaltet eine Entgeltsteigerung und ein tarifliches Zusatzgeld, das auch in zusätzliche freie Tage umgewandelt werden kann.
„Die Beschäftigten zeigen mit ihrer Beteiligung am Warnstreik, dass sie es mit ihren Forderungen ernst meinen. Sie wollen die wertgleiche Übernahme des Tarifergebnisses, denn sie leisten ebenso harte Arbeit wie ihre Kolleginnen in der Metall- und Elektroindustrie. Der Arbeitgeber sollte das Zeichen sehen und mit der IG Metall am Verhandlungstisch zu einer Lösung kommen“, sagte Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig.
Der Warnstreik setze auch ein Zeichen der Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen von Halberg-Guss, die um den Erhalt ihres Werkes kämpfen. „Wir werden keinen Gießereiarbeitsplatz in der Region kampflos aufgeben“, so Kruppa weiter. Bei SHB arbeiten insgesamt rund 250 Menschen. In dem Werk im Südwesten Leipzigs stellen die Beschäftigten Gussteile beispielsweise für Baumaschinen, Schienenfahrzeuge oder Anlagen zur Energieerzeugung her. SHB blickt auf eine über 100-jährige Firmengeschichte zurück und ist ein Tochterunternehmen der DIHAG Holding GmbH, einer der größten europäischen Gießereigruppen.
Die Tarifverhandlungen werden am 3. Mai fortgesetzt.
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