Mehr als 20.000 Gäste in Halle und Leipzig kamen zur zehnten gemeinsamen Museumsnacht. Insgesamt verzeichneten die teilnehmenden 80 Einrichtungen in beiden Städten mehr als 65.000 Besuche. Die Leipziger und Hallenser nutzten bei schönstem Frühlingswetter zahlreich die Gelegenheit, zwischen beiden Städten zu pendeln.
Großer Andrang herrschte bereits bei der Eröffnung der Museumsnacht unter dem Motto „Kult“ auf dem Leipziger Markt. Punkt 17:30 Uhr eröffneten Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung und Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand aus Halle/Saale den Abend. Der runde Geburtstag wurde mit Live-Musik der Leipziger Band „Strehl“ und einer kultigen Geburtstagstorte gefeiert.
Insgesamt waren 80 Museen bis Mitternacht geöffnet. Zu den Favoriten in Leipzig gehörten das Naturkundemuseum, das Alte Rathaus, das Museum der bildenden Künste, das Ägyptische Museum sowie die Kustodie – Kunstsammlung der Universität Leipzig. In Halle waren die Gäste vor allem auf die die Zoologischen Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit der Geiseltal-Sammlung, auf die Franckeschen Stiftungen zu Halle und das Landesmuseum für Vorgeschichte neugierig.
Die Museumsbesucher wurden selbst Teil eines kultischen Barkenorakels im Ägyptischen Museum oder versendeten im Naturkundemuseum mit der Schneeeule Hedwig Briefe in die Nacht, bestaunten die hohe, lichte Architektur des Paulinums und ließen sich in historischer Schulkleidung mit zeittypischen Utensilien im Schulmusuem fotografieren.
„Es war der Wahnsinn! Wir haben die Rekordzahl vom vergangenen Jahr geradezu pulverisiert und konnten 4.760 Besucher zählen“, resümiert der Direktor des Naturkundemuseums, Dr. Ronny Maik Leder. „Das Haus wuselte nur so von interessierten Menschen und vor allem von Kindern, die alle in Hedwigs Postamt einen Brief verschicken wollten. Es war eine mystische Blaue Nacht mit Einhörnern und Drachen, die alle in ihren Bann gezogen und verzaubert hat.“
Publikumsmagnet in der Geiseltal-Sammlung in Halle war das 45 Millionen Jahre alte Fossil eines Riesenvogels, in den Franckeschen Stiftungen zu Halle begeisterten die Lichtinstallationen von Bernd E. Gengelbach mit spektakulären Bildern des Fotografen Thomas Meinicke und Livemusik von Marmitako die Besucher. Im Salinemuseum konnten zahlreiche Besucher erstmals ihr eigenes Salz sieden.
„Mit 3.133 Besuchern haben wir mit der Zoologischen Sammlung und der Geiseltal-Sammlung der Universität Halle nochmals unseren eigenen Rekord vom Vorjahr geknackt“, berichtete Dr. Frank D. Steinheimer, Leiter Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Zoologischen Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. „Regelrecht begeistert waren wir, dass unser bunt gemischtes Publikum mit ganz konkreten Fragen zu uns kam, von den Kindern, die sich nach bestimmten Arten wie dem Wanderfalken oder Großtrappe erkundigten, über Fragen zum aktuellen Bienensterben bis hin zum Interesse an der Zukunft unserer Sammlungen.“
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