Die Armut von Kindern und Jugendlichen und die damit verbundenen bürokratischen Hürden sind Thema einer öffentlichen Aktion der Linken, welche am Mittwoch, dem 30.05.2018, ab 9:00 Uhr vor der Agentur für Arbeit, Georg-Schuhmann-Straße 150, stattfindet. Dazu ist u. a. Franziska Riekewald, stellv. Vorsitzende der Fraktion Die Linke im Stadtrat zu Leipzig, vor Ort und zum Gespräch mit interessierten Menschen bereit.
Während der Aktion werden auf dem Vorplatz der Agentur für Arbeit die Antragshürden für finanziell schwache Menschen präsentiert und Linke Lösungsvorschläge gezeigt. Mit dieser Aktion wollen Die Linken verdeutlichen, welche Hürden für Kinder einkommensschwacher Familien bestehen, um mit gleichaltrigen, die nicht arm sind, annähernd mit ziehen zu können.
Dazu sagt Kay Kamieth, Pressesprecher und stv. Vorsitzender Die Linke. Leipzig: „Die Armut von Kindern in Deutschland wächst: 2014 bis 2016 ist sie von 19 % auf 20,3 % gestiegen. Dieser dramatische Trend setzte sich auch im Folgejahr fort, wie die Auswertung des Mikrozensus 2016 belegt. Das bedeutet: Etwa 2,7 Millionen Kinder in Deutschland sind arm. Das ist fast jedes fünfte Kind. Für ein reiches Land wie die Bundesrepublik ist dies eine Schande. Kinder die in Armut aufwachsen, haben schlechtere Startbedingungen im Leben und geringe Bildungschancen. Dies wollen wir ändern.“
Hintergrund: Unter dem Titel „Armut hat ein Gesicht, Augen, Nase, Mund“ findet am 2. Juni 2018 ein bundesweiter Kinderarmutkongress des Netzwerkes gegen Kinderarmut in Leipzig statt. Im Vorfeld dieser Konferenz möchten sich Abgeordnete der Partei Die Linke verstärkt mit der konkreten Situation vor Ort auseinandersetzen. Deshalb laden sie in den sächsischen Landkreisen einerseits zu Fachgesprächen zum Thema „Kinderarmut und Handlungsoptionen“ ein, andererseits bringen sie mit der öffentlichen Aktion das Thema auf die Straßen und Plätze des Freistaates.
Für Die Linke ist Armut und dabei insbesondere die Armut von Kindern und Jugendlichen das wichtigste politische Thema. In der unlängst veröffentlichten Umfrage unter Leiterinnen von Kindertagesstätten gaben rund 28 Prozent der Befragte an, sie fühlten sich über Hilfsangebote für arme Familien schlecht informiert. Gerade einmal zwei Prozent der Studienteilnehmer gaben an, sich von der Politik im Kita-Alltag spürbar unterstützt zu fühle demgegenüber sagten 64 Prozent der Beschäftigten sie „spüren keine Unterstützung“.
Im Ergebnis der Untersuchung wurde empfohlen, dass Fachkräfte, Lokalpolitik und Träger, Armut stärker zum Thema machen. Das gelte insbesondere an Standorten mit hoher Armutsquote, aber auch dort, wo Armut nicht auf den ersten Blick sichtbar sei. Die Linke will sich zudem dem Vorwurf der mangelnden Unterstützung aus der Politik stellen und sucht daher sowohl das interne Fachgespräch mit den in diesem Bereich Beschäftigten, als auch den öffentlichen Diskurs mit der Bevölkerung.
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