Zum jährlichen Kolloquium „Neue Forschungen zur ägyptischen Kultur und Geschichte“ treffen sich am 24. Mai 2018 Nachwuchswissenschaftler und etablierte Forscher aus Universitäten und ägyptischen Museen in Deutschland sowie den Akademien aus Leipzig und Berlin zum Austausch über aktuelle Erkenntnisse und Fortschritte von Projekten.

Das Kolloquium findet von 10:30 Uhr bis 16:30 Uhr in der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig statt. Die thematische Ausrichtung ist breit gefächert.

Zum Auftakt spricht Jana Raffel vom Ägyptischen Museum – Georg Steindorff – der Universität Leipzig über Handlungen der Götter im Kontext von Heiltexten, die auch Thema ihrer Dissertation sind. Die Gottheiten in den Heiltexten konnten verschiedene Rollen übernehmen und auf unterschiedliche Weise miteinander interagieren.

Danach gibt Dr. Marc Brose vom Ägyptologischen Institut der Universität Leipzig einen ersten Bericht zu seinem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsprojekt zur Grammatik der hieroglyphischen Urkunden der 18. Dynastie, konkret der königlichen Stelen.

Mirjam Mahn vom Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität Bonn entführt die Konferenzteilnehmer in das Mittelpaläolithikum und präsentiert ihre Untersuchungen zur Sammlung Georg Schweinfurths. Danach stellt Klara Dietze vom Ägyptologischen Institut der Universität Leipzig die Ergebnisse ihrer Masterarbeit zur epigraphischen Rekontextualisierung neuer Funde aus der Nekropole des Neuen Reiches im Tempel von Heliopolis vor.

Nach der Mittagspause wird Roberto Diáz vom Institut für Ägyptologie und Koptologie der Ludwig-Maximilians-Universität München über die 2. Annaleninschrift Sesostris’ II. sprechen, was besonders für das Team des Heliopolisprojektes von großem Interesse sein dürfte. Die altägyptischen Lebenslehren geben Hinweise für eine moralisch korrekte Lebensweise, im Kapitel 125 des Totenbuches rechtfertigt sich der Verstorbene vor dem Totengericht für seine Handlungen.

Josephine Hensel vom Ägyptologischen Institut der Universität Leipzig geht in ihrem Beitrag der Frage nach, wie nahe sich die beiden Textgattungen stehen. Den Abschluss bildet der wissenschaftshistorische Vortrag von PD Dr. Hans-Georg Bartel von der HumboldtUniversität Berlin, der archäo-metrische Fragen von Carl-Richard Lepsius thematisiert. Während des Forschungstages steht auch eine Posterpräsentation zum Projekt „Digital Rosetta Stone“ von Miriam Amin und Prof. Dr. Monica Berti vom Institut für Informatik sowie Josephine Hensel und Dr. Franziska Naether vom Ägyptologischen Institut der Universität Leipzig auf dem Programm.

Um 18:15 Uhr beginnt der alljährliche Festvortrag – die mittlerweile 29. Siegfried-Morenz-Gedächtnisvorlesung. Seit 1990 wird sie zum Andenken an den bedeutenden Leipziger Ägyptologieprofessor (1914-1970) gehalten. In diesem Jahr berichtet Prof. Dr. Sebastian Richter von der Freien Universität Berlin über Gewänder, ihre Farben und chemische Rezepturen in koptischen Texten. Ob ein Gewand rot, gelb oder weiß war, hatte einen konkreten Hintergrund, den Sebastian Richter in seinem Vortrag erklären wird.

Der Festvortrag findet in Hörsaal 3 des Hörsaalgebäudes in der Universitätsstraße statt. Zum Ausklang sind die Besucher zu einem Empfang und einer Buchpräsentation im Ägyptischen Museum Georg Steindorff im Kroch-Hochhaus eingeladen.

Die Teilnahme an allen Veranstaltungen des Tages ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

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