„Netzwerk Museum: Neue Wege, neue Besucher“ lautet das Motto des nunmehr 41. Internationalen Museumstages. Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ beteiligt sich am Sonntag, den 13. Mai 2018, ebenfalls daran und bietet mit ihrem Rundgang „Stasi intern“ ungewöhnliche Wege durch die ehemalige Leipziger Stasi-Zentrale, einen Stadtrundgang auf den Spuren der Friedlichen Revolution in Leipzig sowie eine kombinierte Führung durch beide Ausstellungen der Gedenkstätte mit einer Zeitzeugin.
Rundgänge über das Areal der ehemaligen Leipziger Stasi-Zentrale am Matthäikirchhof
An diesem Sonntag, den 13. Mai 2018, haben Besucher wieder die seltene Möglichkeit, hinter die Kulissen der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zu blicken. Sie können durch die Räume im Altbau Dittrichring 24 sowie im Saalbau Goerdelerring 20 gehen, die ebenfalls zur ehemaligen Leipziger Stasi-Bezirksverwaltung gehören. Die besonderen Rundgänge unter dem Motto „Stasi intern. Vom Keller zum Boden und anderen Orten des (un)heimlichen Gebäudekomplexes“ finden um 11:00, 12:30 und 14:30 Uhr statt.
Auf dem Areal der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit in Leipzig gibt es schließlich neben den Büros der Stasi-Offiziere, in denen die Ausstellung „Stasi-Macht und Banalität“ gezeigt wird, und dem Saalbau mit der stasi-eigenen Kegelbahn oder dem Kinosaal, in dem die Ausstellung „Die Friedliche Revolution in Leipzig“ zu sehen ist, noch wesentlich mehr original erhaltene Räumlichkeiten.
Im Stasi-Neubau, der Mitte der 1980er Jahre errichtet wurde, befinden sich beispielsweise im zweiten Keller ein „Schutzbunker“. Original erhalten sind auch das Büro des Leipziger Stasi-Chefs, der Wartebereich der stasi-eigenen Poliklinik oder der Paternoster-Aufzug. Auch Überbleibsel der einstigen Aktenvernichtung können noch entdeckt werden. Bei der anstehenden Neugestaltung des Areals sollen diese Räume erhalten bleiben.
Neue Wege auch durch Leipzig und seine Geschichte
Um 11:00 Uhr findet außerdem der Stadtrundgang „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“ statt, bei dem die Teilnehmer zusätzlich zur „Runden Ecke“ auch die anderen Schauplätze der Ereignisse des Herbst 1989 kennen lernen. Der Rundgang beginnt am Nikolaikirchhof, wo schon im Frühjahr ’89 der Ruf nach Freiheit laut wurde.
Von dort führt er über den Augustusplatz zu markanten Punkten der Leipziger Innenstadt, an denen die historische Entwicklung des Jahres 1989 aufgezeigt wird. Die Besucher durch- und erlaufen sich damit die Chronik des Herbstes ’89 und erleben wie sich Leipzig seitdem entwickelt hat. Treffpunkt ist das Hauptportal an der Nikolaikirche.
Um 15:00 Uhr lädt die Gedenkstätte zu einer besonderen Führung mit einer Zeitzeugin unter dem Motto „Von der Stasi-Repression zur Deutschen Einheit“ ein. Die Besucher erhalten einen Überblick über die Funktion und Arbeitsweise der Staatssicherheit, wie die Telefon- und Postüberwachung sowie die Tätigkeit Inoffizieller Mitarbeiter, und können sich über die Entwicklungen im Vorfeld der Friedlichen Revolution, die Montagsdemonstrationen und den demokratischen Neubeginn informieren. Die Zeitzeugin ergänzt die historische Ereignisse und Entwicklungen durch ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse an die jüngere deutsche Vergangenheit in Leipzig.
Weitere Informationen und das Programm www.runde-ecke-leipzig.de
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