Für die sächsische Landtags-Linksfraktion nimmt der Lausitzer Abgeordnete Heiko Kosel am 101. Katholikentag in Münster teil. Dazu erklärt Heiko Kosel, Beauftragter der Linksfraktion im Sächsischen Landtag für die Kontakte zu Kirchen und Religionsgemeinschaften: „Das Leitwort ‚Suche Frieden‘ sollte das erste Gebot für unsere Gesellschaft werden: Friedfertigkeit ist die Basis des zivilisierten Zusammenlebens.“
„Wo Gewalt in Wort und Tat herrscht, hat die Menschlichkeit verloren. Deshalb wünsche ich mir eine Ausstrahlung der Botschaft des Katholikentages bis nach Sachsen, wo in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung Hass und Verachtung an Raum gewonnen haben – auf Kosten eines respektvollen Miteinanders.
Der Katholikentag setzt hier ein starkes Signal des Respektes gegenüber den Religionen jenseits der beiden großen Kirchen. Das ist gut so und sollte gerade auch im Freistaat Sachsen nicht zuletzt von den politisch Verantwortlichen beherzigt werden. Ich habe mich gerne insbesondere auch an den Diskussionen rund um den Stand des Bistums Dresden-Meißen beteiligt.
Als sorbischer Politiker wünsche ich mir natürlich, dass die katholische Kirche ihrer Verantwortung gegenüber den katholischen Sorben, die die große Mehrheit der sorbischsprechenden Menschen in Sachsen ausmachen, nachkommt. Die sorbische Lausitz ist die einzige Gegend des Freistaates, in dem die Kirche nicht in der Diaspora ist, sondern als Volkskirche existiert.
Deshalb sollten die sorbisch geprägten katholischen Gemeinden auch über das Jahr 2025 hinaus ihre Selbstständigkeit bewahren können, wenn sie das wollen. Der unlängst erfolgte vorläufige Bestandsschutz, den Bischof Heinrich Timmerevers festgelegt hatte, ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Sachsen ist überwiegend ein konfessionsloses Land. Respekt in punkto Religion ist keine Einbahnstraße – selbstverständlich haben auch die vielen konfessionslosen Menschen, die sich in ihrem privaten, beruflichen und öffentlichen Leben für humanistische Werte einsetzen, denselben Respekt verdient wie Mitglieder von Religionsgemeinschaften. In diesem Sinne habe ich in Münster eine offene, vorurteilsfreie Gesprächskultur erlebt, die ich mir auch im Sächsischen Landtag von der konservativen Seite wünschen würde.“
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