Leipzig ist vom 10. bis zum 12. Mai Gastgeber der 54. Jahrestagung des Verbandes der Deutsch-Japanischen Gesellschaften (VDJG). Im Neuen Rathaus werden rund 100 Gäste erwartet, darunter der Japanische Botschafter in Deutschland Takeshi Yagi, frühere Botschafter beider Länder sowie die Repräsentanten Deutsch-Japanischer Gesellschaften in der Bundesrepublik. Aus Leipzig ist Silvana Walther, Präsidentin der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Leipzig, dabei.
Im Neuen Rathaus werden die Gäste von Bürgermeister Heiko Rosenthal und dem Leiter der kommunalen Wirtschaftsförderung, Dr. Michael Schimansky, begrüßt. Außerhalb des Arbeitsprogramms erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, Attraktionen wie Thomaskirche, GRASSI Museum oder Moritzbastei kennenzulernen.
Anlässlich dieser Jahrestagung wurde von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Leipzig die Schrift „Leipzig und Japan – seit 369 Jahren eng verbunden“ herausgegeben. Die Publikation belegt die langen, engen Beziehungen anschaulich und faktenreich. Einige Beispiele von Persönlichkeiten, welche die Beziehungen zwischen Japan und Leipzig geprägt haben, sind
– der Chirurg Caspar Schamberger, der 1649 nach Japan aufbrach,
– Mori Ogai, der sich 1885 in Leipzigs weltberühmtem Auerbachs Keller zu literarischen Leistungen inspirieren ließ und der Erste war, der Goethes Faust ins Japanische übersetzte,
– der Komponist Rentaro Taki, welcher 1901 einige Zeit in Leipzig verbrachte, um an der von Mendelssohn gegründeten Musikschule zu studieren.
Ebenso stehen die Leipziger Universität mit ihren Studenten aus Japan oder das GRASSI Museum für Völkerkunde mit seinen Japanischen Sammlungen für regen geistigen und kulturellen Austausch über eine lange Epoche hinweg. Aber auch Unternehmen wie die ehemaligen Bleichert-Werke oder die Blüthner Pianofabrik sind Beispiele für historisch gewachsene Beziehungen zwischen beiden Ländern.
Im Jahr 2015 wurde zum ersten Japantag in Leipzig das 25-jährige Jubiläum der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Sachsens begangen. Im September dieses Jahres folgt bereits der 4. Japantag, erneut gemeinsam von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Leipzig und der Stadt Leipzig ausgerichtet.
Für die Leipziger Wirtschaftsförderung steht Japan schon seit einigen Jahren in der Prioritätenliste ganz weit oben. Seit dem Jahr 2006 ist sie regelmäßig in Japan aktiv. Im Gegenzug konnten schon zahlreiche Repräsentanten aus Wirtschaft und Politik Japans in Leipzig begrüßt werden. Stationen in Japan waren u.a. Tokio, Nagoya, Osaka, und Toyahashi. Ein Beispiel für die engen Beziehungen sind intensive Kontakte zu den japanischen Unternehmen Arakawa Chemical und Yamazaki Mazak.
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