Das Wirbelsäulenzentrum des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) ist erfolgreich zertifiziert worden. Dabei wurde nicht nur das höchste der möglichen drei Levels erreicht. Das Zentrum ist das erste seiner Art in Deutschland, das sämtliche Voraussetzungen in allen fünf Teilbereichen erfüllt.
Mit der Zertifizierung als „Level I-Wirbelsäulenzentrum der Deutschen Wirbelsäulen Gesellschaft (DWG“ hat sich die interdisziplinäre Einrichtung am UKL nun auch formell etabliert. Als bisher einziges Zentrum in Deutschland erfüllt es die Voraussetzung in allen fünf Pathologie-Gruppen Degenerative Erkrankungen, Tumorerkrankungen, Entzündliche und metabolische Erkrankungen, Verletzungen und Deformitäten.
„Gefordert war vor allem der Nachweis von Qualität und Interdisziplinarität“, sagt Prof. Christoph-E. Heyde, Leiter des Bereichs Wirbelsäulenchirurgie der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, „im Zentrum arbeiten daher Orthopäden, Unfallchirurgen sowie Neurochirurgen eng zusammen.“ Es gibt gemeinsame Fallbesprechungen und gemeinsame OP-Planungen. Auch die Komplikationsbesprechungen erfolgen zusammen mit den Partnern.
Nachweis von mindestens 1.200 OPs pro Jahr
Die technischen und organisatorischen Vorgaben, um Level 1 zu erreichen, sind sehr anspruchsvoll. Dazu zählen eine 24-Stunden-Erreichbarkeit, aber auch hohe Anforderungen bei der Ausstattung für Diagnostik und Therapie – für die konservative wie auch operative Versorgung der Patienten.
Natürlich spielen Erfahrung und Expertise eine gewichtige Rolle. Mindestzahlen (mindestens 1200 Operationen pro Jahr) und Standards bei konservativer und operativer Therapie sind weitere Voraussetzungen, um zertifiziert zu werden. „Die Qualitätsstandards für OPs sind sehr hoch und müssen nachweisbar eingehalten werden. Auch für die Operateure selbst gibt es Zertifizierungsvorgaben, die erfüllt sein müssen“, erläutert Prof. Jürgen Meixensberger, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie.
Als ein Mittel zur Qualitätskontrolle ist beispielsweise die Teilnahme am Nationalen Wirbelsäulenregister Pflicht. Die Vorbereitungen für diese Zertifizierung nahmen mehr als ein Jahr an Zeit ein. „Doch unseren Anspruch, standardisiert und interdisziplinär auf hohem Niveau zu arbeiten, haben wir nun untermauert und halten den Nachweis darüber in den Händen“, freuen sich Heyde und Meixensberger.
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