Der Aufwärtstrend im ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau hält unvermindert an. Auftragslage, Kapazitätsauslastung und Beschäftigungsentwicklung zeigten im ersten Quartal 2018 weiter nach oben. Darüber hinaus blicken die Unternehmen zuversichtlich auf die kommenden Monate. Das ergab eine Umfrage unter den 350 Mitgliedern des VDMA-Landesverbandes Ost in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Neun von zehn Unternehmen bewerteten demnach ihre wirtschaftliche Situation als sehr gut oder gut. „Die aufstrebende Entwicklung steht auf soliden Füßen. So gelingt es den Unternehmen bisher, den internationalen politischen und wirtschaftspolitischen Spannungen standzuhalten“, sagt Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA Ost.

Gute Auftragslage und Kapazitätsauslastung

Die Betriebe konnten ihre vorhandenen Produktionskapazitäten zu durchschnittlich 91,2 Prozent auslasten – damit lag die Kapazitätsauslastung 1 Prozentpunkt über der vom Jahresende 2017. Sieben von zehn Unternehmen erreichten eine Auslastung von mindestens 90 Prozent. Nur vereinzelt lag die Auslastung unter 80 Prozent. Das ist dem Verband zufolge ein Zeichen dafür, dass weite Teile der heterogenen Branche von der guten wirtschaftlichen Situation profitieren.

Dies spiegelt sich auch in der Auftragslage wider. Reichlich 88 Prozent der Firmen registrierten im Vergleich zum Vorquartal einen besseren oder gleich hohen Auftragsbestand. Das durchschnittliche Auftragspolster stieg auf 5,3 Produktionsmonate und näherte sich weiter der mittleren Reichweite im gesamtdeutschen Maschinenbau an. Diese beträgt sechs Monate.

Vor allem Facharbeiter fehlen

Um die gute Auftragslage bewältigen sowie die Zukunft der Unternehmen sichern zu können, setzen die ostdeutschen Maschinenbauer nach wie vor auf eine nachhaltige Personalpolitik. Reichlich 59 Prozent der Firmen wollen in den kommenden sechs Monaten die aktuelle Mitarbeiterzahl aufrechterhalten – fast 38 Prozent der Betriebe planen zudem, neue Mitarbeiter einzustellen.

Doch die Fachkräftesicherung gelingt nicht reibungslos. Vielmehr haben etwa 80 Prozent der Befragten Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Dies gilt insbesondere für die Unternehmensbereiche Entwicklung und Produktion. Fast die Hälfte der betroffenen Betriebe hat Probleme, den Bedarf an Facharbeitern zu decken. Die Suche nach Ingenieuren bereitet reichlich einem Drittel der Firmen Sorgen.

Fast alle Unternehmen erwarten gute Jahresbilanz 2018

Ihre kurzfristigen Geschäftschancen bewerteten die Unternehmen positiv. Bis zur Jahresmitte rechnen nahezu 15 Prozent der ostdeutschen Maschinenbauer mit einem Auftragszuwachs. Weitere 81 Prozent sehen gleichbleibenden Geschäften entgegen. Für das Gesamtjahr 2018 erwarten zudem 94 Prozent der Betriebe eine gute oder sehr gute Entwicklung ihrer Geschäftssituation.

Über den VDMA-Landesverband Ost

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) ist einer der bedeutendsten Verbandsdienstleister und bietet das größte Branchennetzwerk der Investitionsgüterindustrie in Europa. Seine Regionalvertretung in Ostdeutschland, der VDMA Ost, versteht sich als Sprachrohr der Branche vor Ort. Seinen etwa 350 Firmen, Werken und Niederlassungen in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen stellt er vielfältige Dienstleistungen bereit. So werden die Mitglieder wirkungsvoll in ihrer täglichen Arbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette unterstützt. Zudem vertritt er ihre Interessen gegenüber Politik sowie Wissenschaft auf Landesebene und ermöglicht es, durch ein weitreichendes Netzwerk Themen gemeinsam voranzubringen.

Über den ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau

Der Maschinen- und Anlagenbau gilt als das Rückgrat der ostdeutschen Industrie. Moderne, leistungsstarke Traditionsbetriebe und junge, aufstrebende Unternehmen stehen für die industrielle Vielfalt. Ihre Produkte und Dienstleistungen genießen im In- und Ausland hohes Ansehen. Zwischen Ostseeküste und Erzgebirge liegen die Schwerpunktbranchen auf Werkzeug-, Druck- und Verpackungsmaschinen, Hebe- und Fördermitteln sowie Werkzeug- und Formenbau. Darüber hinaus ist der ostdeutsche Maschinenbau eng mit Zukunftsbranchen wie Biotechnologie, erneuerbaren Energien, Mikrosystemtechnik und Medizintechnik verzahnt.

Aktuelle Zahlen ostdeutscher Maschinen- und Anlagenbau

Unternehmen: zirka 470
Beschäftigte: zirka 82.650
Umsatz 2017: 19,01 Milliarden Euro
Exportquote 2017: 52,1 Prozent
Hinweis: zugrunde liegen Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern
Quelle: Statistische Landesämter, VDMA

 

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