Grimma widersteht den Demografie-Trend. Nachdem Leipzig jahrelang gewachsen ist, profitiert nun der ländliche Raum vom Wachstum der Großstadt. Die neusten Zahlen des statistischen Landesamtes Sachsen belegen, dass die größte Stadt im Landkreis Leipzig wächst.
Immer mehr Menschen wollen in der Muldestadt leben. Die Zuzugszahlen steigen, die Geburtenrate bleibt konstant, Baugebiete sind begehrt und aus alten Scheunen werden schmucke Eigenheime – glückliche Umstände, so dass die Stadt laut Zahlen der Kamenzer Statistikbehörde die Stadt im ersten Halbjahr 2017 um 36 Personen gewachsen ist.
„Grimma gilt als wunderschöne und attraktive Wohnstadt mit kurzen Wegen“, meint Grimmas Stadtplanungschefin Janine Wolff. Sie versteht, warum es die Leute an die Mulde zieht. „Im ersten Quartal 2018 gingen 65 Bauanträge im Stadtentwicklungsamt ein. Soviel waren es 2012 noch im ganzen Jahr. Das Mittelzentrum brilliert durch seine naturräumliche Lage, nahe an der Großstadt – trotzdem fern des Trubels. Die Versorgungsstruktur mit Schulen, Kindertagesstätten, Ärzten und Kulturangeboten werten Grimma einem Wohlfühlort auf“, schwärmt die 31-Jährige von ihrer Heimatstadt.
Das Stadtentwicklungsamt hat alle Hände voll zu tun, verschiedenste Bebauungspläne werden erstellt, um Wohnungsbau und Einfamilienhäuser zu ermöglichen. Die Bebauung der Seelingstädter Straße in Hohnstädt oder der Neichener Straße in Nerchau ist in der zweiten Jahreshälfte möglich. Die Verdichtung der Stadt wird vorangetrieben: Auf Baulücken entstehen Häuser, Brachen werden umgenutzt.“
Schritt für Schritt soll ein neues Wohngebiet am Rappenberg entstehen, dafür ist sogar ein neuer Kindergarten im Gespräch“, freut sich Oberbürgermeister Berger, dass der Ansturm auf seine Stadt nicht abreißt. Auch in den Dörfern entwickelt sich einiges. „Wir dachten, dass wir in zehn Jahren noch Bauland in der Großbardauer Teichsiedlung anbieten könnten, jetzt sind alle Grundstücke veräußert“, so die Stadtplanerin. Bauerngüter oder Scheunen umzubauen und Wohnraum zu schaffen, bietet sich gerade jetzt an. Denn – noch werden diese Entscheidungen gut gefördert.
Wer sich jetzt fragt: Wo finde ich eine Wohnung oder eine Immobilie, die zu mir passt? Gibt es Fördermittel für Umbau- oder Modernisierungsmaßnahmen? Was muss ich bedenken, wenn ich meine Immobilie verkaufen möchte und wie finde ich einen geeigneten Käufer? Wer Antworten auf diese und viele weitere Fragen rund um die eigenen vier Wände sucht, sollte am Sonnabend, 28. April, die Immobilienmesse im Rathaus Grimma aufsuchen. Von 9 bis 14 Uhr stehen Fachleute zu allen Themen rund um das Wohneigentum bereit.
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Hoffentlich erzählt denen in Grimma niemand, dass sie sich ordentlich verguckt haben. Am 31. Dezember 2016 hatte Grimma laut Stastischem Landesamt 28322 Einwohner*innen. Zum 31. März 2017 waren es nur noch 28.207, Ende April 2017 nur noch 28171 und einen Monat später waren es noch mal 16 Einwohner*innen weniger. Die Steigerung um 36 Personen erfolgte dann im Juni 2017 auf 28.193. Insgesamt hat man im ersten Halbjahr 2017 also einen Verlust um 129 Einwohner*innen zu verzeichnen. Ein positives Wachstum sieht anders aus.