Das Jugendparlament der Stadt Leipzig hat auf seiner gestrigen Sitzung einstimmig beschlossen, einen Antrag in den Stadtrat einzureichen, in dem die Stadtverwaltung aufgefordert wird, eine Freifläche für Open-Air-Musikveranstaltungen zu schaffen.
Dazu William Rambow, Sprecher des Jugendparlaments: Wir machen mit unserem Antrag eine Debatte auf, die es bereits mehrfach im Stadtrat gab. Bisher hat die Stadtverwaltung erfolglos solche Open-Air-Flächen geprüft. Wir können uns aber kaum vorstellen, dass es in Leipzig keine Flächen gibt, wo diese Form der Musikveranstaltungen – legal – möglich ist. Wir machen mit unserem Antrag der Verwaltung das Angebot, gemeinsam die vielen Partys die jedes Jahr in den Sommermonaten stattfinden aus der Illegalität heraus zu holen. Nicht ohne Grund werden sie unter Jugendlichen als „Illen“ oder „Illegale“ bezeichnet, das kann nicht das Ziel sein.
Der Antrag des Jugendparlaments fordert eine erneute Prüfung bis zum 1. Quartal 2019. Dabei soll die Fläche für nicht-kommerzielle Musikveranstaltung mit wenigen Auflagen, kostenfrei und bei kurzfristiger Online-Anmeldung nutzbar sein. Die Fläche soll für 300-500 Personen Platz bieten, mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln und dem Fahrrad gut erreichbar sein und eine grundlegende Infrastruktur, wie einen Strom- und Wasseranschluss, bieten.
Die Stadtverwaltung hatte bereits 2016 im Nachgang zum im Dezember 2015 beschlossenen Antrag „Mehr öffentliche Grillplätze!“ (VI-A-01786) geprüft, ob an Grillplätzen sogenannte Spontanpartys angemeldet werden können. Damals hatte die Stadtverwaltung keinen geeigneten Ort für eine solche Doppelnutzung gefunden.
Alexander Krumbholz, Mitglied des Jugendparlaments und Antragsteller, weiter: Dass so etwas funktionieren kann zeigt die Stadt Halle. Dort kann man inzwischen aus bis zu neun Orten wählen. Die Partys müssen lediglich 24 Stunden vor der Veranstaltung der Stadt angezeigt werden und eine vorgeschriebene Lautstärke einhalten. Warum so etwas noch nicht in Leipzig möglich ist erschließt sich uns nicht.
Der Antrag wird voraussichtlich am 7. Mai im Jugendbeirat behandelt werden und Mitte Mai durch den Stadtrat in die Ausschüsse verwiesen. Mit einer endgültigen Behandlung im Stadtrat ist dann etwa drei bis vier Monate später zu rechnen.
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