Am 24. März erklingt die Johannespassion von Johann Sebastian Bach mit dem Leipziger Vocalensemble und dem Leipziger Barockorchester in der Thomaskirche. Am Pult steht erstmals Sebastian Reim, seit Anfang 2018 neuer Leiter des Leipziger Vocalensembles (LVE).

Reim ist hauptberuflich Mitglied des MDR Rundfunkchores und darüber hinaus als Tenorsolist, Chorleiter sowie Cembalist und Organist tätig. Über seine Beziehung zu Bachs Werk sagt er: „Die Johannespassion ist eines der ergreifendsten Musikstücke, die ich kenne. Sie begleitet mich schon sehr lange auf meinem Weg: Zunächst als Knabe im Dresdner Kreuzchor, später als Continuo-Spieler oder zuletzt in der Partie des Evangelisten und nun in der Thomaskirche als musikalischer Leiter.“ In der kommenden Aufführung möchte Sebastian Reim „die Aufführungspraxis des 18.Jahrhunderts als Ausgangspunkt setzen“ und gleichzeitig „die Inhalte des Werkes den heutigen Zuhörern lebendig vermitteln.“ Sein Credo lautet: „Man muss bei jeder Aufführung das Stück neu entdecken, dann wird es gut. Die Johannespassion bleibt für mich eine unerschöpfliche Entdeckungsreise.“

Die Musik Johann Sebastian Bachs ist für Sebastian Reim auch künftig von „zentraler Bedeutung“ für die Arbeit des Leipziger Vocalensembles. Darüber hinaus möchte er das Profil des LVE mit der Aufführung selten zu hörender Chormusik weiter schärfen und die „stilistische Vielfalt des Chores erhöhen“. Dazu gehöre beispielsweise französische Chormusik oder die Musik des 17. Jahrhunderts. Schon im Herbst werden das Leipziger Vocalensemble und Sebastian Reim ein ungewöhnliches Konzertprogramm präsentieren: Die Aufführung des Stücks Liturgie Nr. 2 „Den Kindern, getötet in Kriegen“ des zeitgenössischen Komponisten Mikis Theodorakis. Dieses „politisch und musikalisch tiefgehende Werk“ hat für Chorleiter Reim auch eine persönliche Bedeutung, denn 1983 durfte er als Mitglied des Dresdner Kreuzchores bei der Uraufführung mitwirken. Das Werk erklingt zusammen mit dem Requiem op. 9 von Maurice Duruflé am 17. November in der Thomaskirche und am 21. November in Chemnitz.

Welche künstlerischen Ziele Sebastian Reim mit dem Leipziger Vocalensemble noch verfolgt, lesen Sie in einem ausführlichen Interview: http://www.vocalensemble.org/news.html

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