Die Bewohner des Seehauses sind vom Lutherstift in Störmthal in den Neubau am Hainer See, Seehaus Leipzig, umgezogen. Damit endet für den Träger des sächsischen Jugendstrafvollzugs in freien Formen eine langjährige Suche nach einer festen Bleibe.
Bereits 2008 schien der Verein in Glauchau sein Domizil gefunden zu haben. Die Ansiedlung scheiterte jedoch – stattdessen nahm Seehaus e.V. seine Arbeit im September 2011 übergangsweise im Lutherstift in Störmthal auf. Dort war die Skepsis in der Bevölkerung anfangs groß. Eine Bürgerinitiative gründete sich gegen die Unterbringung von Strafgefangenen im Ort und Unterschriften wurden gesammelt, um die Ansiedlung zu verhindern. Die Begegnungen in den Folgejahren führten jedoch dazu, dass aus vielen Gegnern Befürworter wurden. Eine nicht repräsentative Befragung der Haushalte im Ort. ergab 2015, dass eine Mehrheit der Störmthaler das Seehaus gern da behalten hätte, auch bei einer Vergrößerung.
Doch die war nicht so einfach möglich und nach über sechs Jahren endet nun Ende am 31. März 2018 das Mietverhältnis in Störmthal. Der Verein setzt seine Arbeit am Nordufer des Hainer Sees fort, das zum Neukieritzscher Ortsteil Kahnsdorf gehört. Eine stichpunktartige Chronik des Seehauses in Sachsen finden Interessierte hier zum Nachlesen: https://seehaus-ev.de/seehaus-leipzig/seehaus-in-sachsen/.
Aufgrund der begrenzten räumlichen Möglichkeiten war der Standort in Störmthal von vornherein als Übergangslösung geplant. Dieser Interimsstandort wurde möglich u.a. dank aufgeschlossener Unterstützer in der Störmthaler Nachbarschaft, mutiger Ortschafts- und Gemeinderäte und einer engagierten Bürgermeisterin, Frau Lantzsch. Das Seehaus-Team hatte sich bereits im September letzten Jahres im Rahmen eines Seehaus-Cafés bei seinen Unterstützern vor Ort bedankt und von der Störmthaler Öffentlichkeit offiziell verabschiedet.
Widerstände gegen die Ansiedlung des Seehauses gab es bekanntlich auch am neuen Standort, in Neukieritzsch und Esphenhain in Form eines Bürgerentscheids. Die Mehrheit der Befürworter in den zuständigen Gemeinderäten machte jedoch den Weg frei. Dafür ist Seehaus e.V. allen Beteiligten sehr dankbar. Den Neubau am Hainer See haben die strafgefangenen jungen Männer selbst mit ausgebaut (Malern, Tapezieren, Boden legen, Türen einbauen). Im Seehaus Leipzig ist neben der Wohngemeinschaft der Familie Steinert Platz für eine zweite WG. Dafür steht Familie Viehweger in den Startlöchern. Die Anzahl der der Plätze für strafgefangene junge Männer erhöht sich damit von 7 auf 14. Laut Bebauungsplan sind theoretisch bis zu drei Wohngemeinschaften mit dann insgesamt 21 Plätzen im Seehaus Leipzig möglich.
Seehaus e.V. lädt alle Interessierten herzlich zum Einweihungsfest am Sonntag, den 6. Mai ein. Die Veranstaltungsdetails werden noch geplant und sind demnächst unter www.seehaus-ev.de/seehaus-leipzig abrufbar.
Bis zum Einweihungsfest besteht die Möglichkeit, (Mit-)Gründer des Seehauses Leipzig zu werden – mit einer Spende von 1.000 Euro oder mehr. Jede Spende für den Neubau wird von der Hoffnungsträger-Stiftung verdoppelt und bis zum 31. März sogar vervierfacht.
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