Die Lebens- und Umweltbedingungen im Leipziger Stadtgebiet sind für die Eisvogel-Population weiterhin sehr gut. Trotz der für sie sehr ungünstigen Witterungsbedingungen zu Beginn des Jahres 2017 konnten insbesondere am Floßgraben erfolgreiche Eisvogelbruten nachgewiesen werden. Dies zeigen die Ergebnisse des von der Stadt Leipzig in Auftrag gegebenen Eisvogel-Monitorings für die Saison 2017, die heute vorgestellt wurden.
Das jährliche Monitoring des Eisvogels (Alcedo atthis) am Floßgraben gibt es seit 2013. Durch engmaschige Kontrollen werden der Brutstatus, das Brutverhalten und der Bruterfolg der Eisvögel untersucht, ausgewertet und mit den Vorjahresergebnissen verglichen. Gleichzeitig wird aufgezeichnet, inwieweit der Eisvogel durch Bootsverkehr und anderes gestört wurde und wie sich diese Störungen auf sein Verhalten auswirken. Aus der Analyse werden dann Empfehlungen abgeleitet.
Der frostreiche Januar 2017 führte sachsenweit zu einem sehr späten Beginn der Brutsaison sowie zu Verlusten im Brutbestand. Dennoch konnten insgesamt fünf erfolgreiche Bruten an drei Revier-Standorten am Floßgraben nachgewiesen werden. Damit bleibt die Eisvogel-Population am Floßgraben im Vergleich mit den Vorjahren weiterhin konstant.
Die seit der Saison 2016 unbefristet gültige Allgemeinverfügung (AGV) regelt die zeitlich eingeschränkte wassertouristische Nutzung des Floßgrabens. Ziel der Regulierung ist die Nutzung des Kurses 1 für Wassersportler bei gleichzeitig größtmöglicher Schonung der Eisvogelbruten durch störungsfreie Ruhephasen.
Rüdiger Dittmar, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer: „Die zeitliche Nutzungseinschränkung durch Sperrzeiten hat sich auch in der Saison 2017 als angemessen erwiesen. Das Monitoring hat gutachterlich festgestellt, dass die wassertouristische Nutzung in diesem Rahmen mit dem Artenschutz vereinbar ist. Der konstante Bruterfolg des Eisvogels zeigt dies auf.“
Die Einhaltung der Festlegungen der Allgemeinverfügung wurde durch die zuständigen Behörden der Stadt Leipzig und des Landkreises Leipzig, die Wasserschutzpolizei und die Naturschutzhelfer im Rahmen von insgesamt 26 Kontrollen (davon sechs Großkontrollen an Wochenenden) regelmäßig überprüft.
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