Die neuesten Erkenntnisse über Entstehung und Behandlung der gastro-ösophagealen Refluxerkrankung und eines daraus resultierenden Barrett-Ösophagus’ und Barrett-Karzinoms stellt das UKL beim zweiten „Aktionstag Speiseröhre“ am Sonnabend, 3. März, vor. Angesprochen sind Betroffene und ihre Angehörigen genauso wie Ärzte. Mit Vorträgen und Workshops informiert die Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie ab 9.30 Uhr über den Stand der aktuellen Forschung sowie über Therapie- und Präventionsmöglichkeiten. Am Nachmittag gründet sich dann die deutschlandweit erste Barrett-Selbsthilfegruppe in mit Sitz in Leipzig.
Fälle von Speiseröhrenkrebs, speziell des Barrett-Karzinoms, sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Es handelt sich um die Krebserkrankung mit der stärksten Zuwachsrate in der westlichen Welt. Die Krankheit betrifft vorrangig Männer im mittleren Lebensalter und verläuft bei Diagnose im fortgeschrittenen Stadium in der Regel binnen weniger Jahre tödlich.
„Beim ‚Aktionstag Speiseröhre‘ stellen wir die aktuellen Entwicklungen medikamentöser sowie moderner endoskopischer und minimal-invasiver operativer Therapiemöglichkeiten vor“, erläutert Prof. Ines Gockel, Leiterin des Bereichs Viszeralchirurgie und Wissenschaftliche Leiterin des Patiententages.
Skizziert würde ebenso die Arbeit der umfassenden Forschungsprojekte in Leipzig zu dieser Krankheit. Prof. Gockel leitet das europaweit größte Barrett-Konsortium, eine Initiative von Ärzten und Naturwissenschaftlern, die an unterschiedlichen deutschen Universitätskliniken, Krankenhäusern und großen Arztpraxen arbeiten und vertieft nach den Ursachen des Barrett-Ösophagus und Barrett-Karzinoms forschen. Die Ergebnisse von Studien, an denen auch Teilnehmer des kommenden Patiententages teilgenommen haben, werden nun vorgestellt.
Die Thematik der Prävention soll ebenfalls eine gebührende Rolle bei der Veranstaltung spielen. So sind mehrere Workshops zu Ernährung, Stress-Bewältigung und Sport-Therapie Teil des Tagesprogramms.
„Des Weiteren ist es uns ein großes Anliegen, die Möglichkeiten der Selbsthilfe aufzuzeigen. Der Austausch mit Betroffenen kann sehr hilfreich sein“, betont Prof. Gockel. Deshalb freut sie sich, dass für 14 Uhr die Gründung der ersten nationalen Barrett-Selbsthilfegruppe angekündigt ist. Über 300 Teilnehmer haben sich zu diesem Patiententag bereits angemeldet.
Weitere Hintergründe zur Krankheit, zu Therapien und Forschung finden sich auf www.barrett-initiative.de
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