Rund 100 Beschäftigte der Firmen Leesys und TAKRAF folgten dem Aufruf der IG Metall Leipzig und legten am Freitag zeitweise die Arbeit nieder. Die Warnstreiks fanden im Rahmen der Tarifrunde 2018 für die Metall- und Elektroindustrie statt.
Der Systemdienstleister Leesys Electronic Systems GmbH ist spezialisiert auf die Entwicklung und Fertigung von elektronischen Bauteilen und Baugruppen speziell für die Automobilindustrie. Die Beschäftigten der TAKRAF GmbH fertigen Maschinen für den Tagebau und Lösungen für Schüttgut sowie die Verarbeitung von Mineralien an.
Die IG Metall fordert für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie eine Entgelterhöhung von 6 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie individuelle Wahlmöglichkeiten für eine temporäre Verkürzung der Arbeitszeit in besonderen Lebenssituationen. Darüber hinaus strebt die IG Metall eine Verhandlungsverpflichtung der Arbeitgeber über Angleichung der Arbeitszeiten in Ost- und Westdeutschland an. Die Wochenarbeitszeit in der Metall- und Elektroindustrie beträgt im Westen 35 Stunden. Im Osten sind es 38 Stunden.
„Die Botschaft ist eindeutig: Die Beschäftigten sind entschlossen, für ihre Forderungen zu kämpfen“, sagte Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig am Freitag. „Die Arbeitgeber haben es nun in der Hand, am Verhandlungstisch für vernünftige Lösungen zu sorgen. Die IG Metall wird den Druck in der kommenden Woche vor allem in der Automobilindustrie nochmal erhöhen“, so Kruppa weiter.
Mit den Aktionen am Freitag endet die erste Warnstreikwoche in Leipzig. In den vergangenen Tagen haben sich insgesamt 1.200 in 14 Betrieben an den Aktionen beteiligt. Nachdem sich die IG Metall Leipzig zunächst mit „Branchenaktionstagen“ – (Gießereien, Maschinenbauer, Siemens) auf die mittelständischen Betriebe in ihrem Einzugsgebiet konzentriert hat, werden als nächstes mit Autobauern und Logistikern die großen Player in Leipzig zu Warnstreiks aufgerufen.
Die Verhandlungen für die rund 180.000 Beschäftigten der sächsischen Metall- und Elektroindustrie werden am 18. Januar in Leipzig fortgesetzt.
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