Die Preisträger des gemeinsamen Modellprojektes zur Konzeptvergabe des Amtes für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung (ASW) der Stadt Leipzig und der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) stehen fest: Den Wettbewerb um die Erbbaurechte haben die Baugemeinschaften „Klinge 10“ und „(A)Enders Wohnen“ gewonnen.
Beide Gruppen setzen auf vielfältige und variable Wohnangebote für ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Lebenssituationen und legten wirtschaftlich plausible Planungen vor. „Mit unserem gemeinsamen Modellprojekt haben wir Baugruppen die Chance eröffnet, für sie bezahlbaren und gemeinschaftlich genutzten Wohnraum zu schaffen“, betont Dorothee Dubrau, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bau in Leipzig.
Die stadteigene LWB hat dafür die Grundstücke in der Klingenstraße 10 undin der Endersstraße 33 zur Verfügung gestellt.Diese sollen für 99 Jahre in Erbbaupacht vergeben werden. Erbpacht bietet Bauinteressenten, deren Budget einen teuren Grundstückskauf nicht zulässt, eine Alternative. „Mit dem gemeinsamen Modellvorhaben zur Stärkung des kostensparenden und kooperativen Wohnens unterstützen wir die Umsetzung des wohnungspolitischen Konzeptes der Stadt Leipzig“, so Ute Schäfer, Geschäftsführerin Finanzen und Vermögenssteuerung der LWB.
„Wir wünschen den Baugruppen viel Erfolg und ein gutes Miteinander bei der Umsetzung ihrer Ideen. Im März 2017 hatte die Stadt Leipzig die sogenannte „Vorankündigung der Ausschreibung“ der Grundstücke im Amtsblatt veröffentlicht, zudem unter www.leipzig.de/stadterneuerung.
Auf der LWB-Website wurde unter modellprojekte.lwb.de über das Vorhaben informiert sowie alle erforderlichen Dokumente zur Verfügung gestellt. Die Vorankündigungsphase, während der sich die Interessenten zusammenfinden und die gemeinschaftlichen Projekte vorbereiten sollten, lief bis Ende Juli 2017. Es schloss sich eine dreimonatige Ausschreibungsphase von Mitte September bis Mitte Dezember vorigen Jahres an. Insgesamt gingen sechs Bewerbungen für die Erbpachtgrundstücke, von denen das eine 490 Quadratmeter und das andere 1.008 Quadratmeter groß ist, ein.
In diesen sechs Baugemeinschaften hatten sich fast 40 Haushalte mit insgesamt 115 Personen im Alter zwischen 1 und 80 Jahren für die Bewerbungen zusammengeschlossen. Das Verfahren wurde durch die Koordinierungsstelle des Netzwerkes Leipziger Freiheit begleitet. Im von der Stadt Leipzig geförderten Netzwerk werden Baugemeinschaften zu den verschiedenen Modellen kooperativen und bezahlbaren Bauens und Wohnens beraten.
Eingeladen zur Bewerbung waren alle Rechtsformen, die den Mitgliedern die Möglichkeit der gemeinschaftlichen unmittelbaren Selbstverwaltung einräumen. Für die Vergabe wurde im Rahmen eines umfangreichen Beteiligungsprozesses mit Experten, der Politik und der Öffentlichkeit ein Kriterienkatalog erarbeitet, der sich an den Leitlinien des wohnungspolitischen Konzeptes und verschiedenen Modellen kooperativen, bezahlbaren Wohnens orientiert.
Nach einer Vorbewertung durch einen externen Fachgutachter wurden durch die Jury nicht nur die Leistungsfähigkeit und Bonität der Baugruppe, sondern auch die eingereichten Konzepte in baulicher, ökonomischer und sozialer Hinsicht bewertet. Nach der Begutachtung der eingereichten Konzepte und Auswahlgesprächen mit Vertretern der Baugemeinschaften sowie mit Architekten fiel die Entscheidung zugunsten von „Klinge 10“ und„(A)Enders Wohnen“.
Beide Konzepte, so Baubürgermeisterin Dubrau, überzeugten durch die „hohe Qualität und Ausgewogenheit des kooperativen Ansatzes, des baulichen Konzeptes und der wirtschaftlichen Plausibilität“Stichwort LWB: Die LWB ist ein kommunales Unternehmen, das mit rund 35.100Wohneinheiten in Leipzig einen Marktanteil von reichlich einem Zehntel hat.
Alleinige Gesellschafterin der LWB ist die Stadt Leipzig.
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