Die Vielfalt und Tiefe des Themas 3-D-Digitaliserung erfordern von Kultureinrichtungen eine umfassende Betrachtung und Positionierung hinsichtlich der Arbeit mit digitalisierten Kulturgütern. Aus diesem Grund möchten sich die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Jahr 2018 in einen entsprechenden Diskurs begeben.
Den Auftakt wird die Tagung „Museum | 3-D | Digital“ am 02. Februar 2018 im Lipsiusbau bilden, welche gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden durchgeführt wird. Vertreter aus der Dresdner Wissenschaftslandschaft, der Digitalwirtschaft sowie Künstler kommen mit den Museumsmachern zusammen, um sich über die Chancen und Möglichkeiten, aber auch notwendige Rahmenbedingungen der 3-D-Digitaliserung von Kulturgütern auszutauschen.
In einem initialen Austausch werden in Impulssessions verschiedene Aspekte und Projekte der 3-Digitaliserung vorgestellt. Darüber hinaus tragen verschiedene Künstler zu einem interdisziplinären Blick auf das Thema bei, so werden Karsten Nicolai und Karin Sander zu Wort kommen und es ist ein Podiumsgespräch mit dem Regisseur Wim Wenders geplant.
Die Veranstaltung dient der Weiterentwicklung von „Sachsen Digital“, der Digitalisierungsstrategie des Freistaates Sachsen, und wird deshalb vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr unterstützt.
Martin Dulig, stellv. Ministerpräsident und Wirtschaftsminister: „Die Digitalisierung beeinflusst alle Bereiche unseres Lebens. Ich bin überzeugt, dass sich Kunst und Kultur dem digitalen Wandel genauso stellen müssen, wie beispielweise die Bereiche Wirtschaft, unsere Schulen oder die Arbeitswelt. Nicht nur die Technik verändert sich, sondern auch die Regeln und das Klima im digitalen Raum. Völlig neue Möglichkeiten werden sich durch die Digitalisierung ergeben, um etwa mit dem Publikum interagieren zu können – gleich ob im Museum bei Ausstellungen, auf der Bühne im Theater oder auf neuartigen Projektionsflächen. Digitalisierung kann helfen, ein neues Publikum zu erschließen. Wir sollten daher Digitalisierung als Chance ergreifen, Neues auszuprobieren und Althergebrachtes zu hinterfragen. Denn Kunst und Kultur haben nicht nur bisher unsere Zivilisation tief geprägt, sie werden auch in Zukunft bedeutend sein.“
Dr. Eva-Maria Stange, Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst im Freistaat Sachsen: „Die Entwicklung von Methoden und Werkzeugen zur vollständigen computertechnischen Erfassung von kulturell bedeutsamen Objekten zeichnet sich immer stärker ab. Die äußerst produktive Kombination aus Wirtschafts- und Kulturstandort in Sachsen ist hervorragend geeignet, die damit zusammenhängenden Fragen zu diskutieren und Lösungen und Strategien gemeinsam zu entwickeln. Auf der einen Seite verfügt der Freistaat mit den Hochschulen, Universitäten und Forschungsinstituten über eine wissenschaftliche Expertise und lange Erfahrungen auf dem Gebiet der digitalen Technologien. Auch die Daphne-Museumssoftware wurde in Dresden entwickelt. Auf der anderen Seite bieten die sächsischen Museen einen unerschöpflichen Vorrat an außerordentlichen Objekten, deren digitale Erfassung aus kulturhistorischer oder restauratorischer Sicht lohnenswert und wichtig ist.“
Umrahmt wird die Veranstaltung am 02. Februar von einem Konzert der Gruppe Kraftwerk im Albertinum. Die Musiker um Ralf Hütter stehen für eine besonders intensive Verbindung von Technik und künstlerischem Wirken. Vor allem ihre Arbeit in Bezug auf Raum und Musik soll der Auftaktveranstaltung einen würdigen kulturellen Rahmen geben.
Im Laufe des Jahres werden die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden das Thema 3-D-Digitalisierung immer wieder aufgreifen. Als Höhepunkt der wissenschaftlichen Auseinandersetzung ist vom 22. bis 23. November ein Kongress in Dresden geplant. Dieser wird in Zusammenarbeit mit der Volkswagen AG durchgeführt, der mit seinem Engagement den Ausbau innovativer Technologien im Kulturbereich unterstützt. „Die Digitalisierung stellt in allen Bereichen unseres Lebens eine enorme Innovationskraft dar, deren Entwicklung wir mitgestalten wollen. Den Diskurs der Kulturschaffenden über die Chancen neuer Technologien begrüßen wir sehr.“, betont Benita von Maltzahn, Leiterin Global Corporate Citizenship in der Volkswagen Konzernkommunikation.
Bei Themen der Gestaltung gibt es zahlreiche Anknüpfungspunkte, beispielsweise beim Einsatz von 3-D Technologien in der additiven Fertigung. Neben den Fragen der 3-D-Technik wollen sich die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und die Gläserne Manufaktur Dresden zukünftig ebenfalls verstärkt zu der Zukunft der Mobilität und gemeinsamen Forschungsfragen austauschen.
Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sagt: „Dresden ist ein exzellenter Kunst- und Wissenschaftsstandort. Hochschulen, Kultureinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen wirken hier auf vielfache Weise zusammen. Die 3-D-Digitalisierung ist ein Thema, das alle betrifft. Für Museen und Kultureinrichtungen ist dieses Forschungsfeld zunehmend ein interessanter und relevanter Ansatzpunkt, vor allem für die Bereiche Restaurierung und Vermittlung.
Mit der Tagung „Museum | 3-D| Digital“ wollen wir einen breit angelegten interdisziplinären Diskurs mit Kulturschaffenden und Wissenschaftler*innen führen, um Möglichkeiten und Herausforderungen der innovativen Technologien auszuloten. Es freut mich sehr, dass der Auftakt am 2. Februar seinen Abschluss in Konzerten von Kraftwerk finden wird, die mit ihrem 3 D – Konzept zu den Pionieren in Kunst und Musik gleichermaßen gehören.“
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