Entsetzen im Soziokulturellen Zentrum „Die VILLA“ in der Lessingstraße. Vor wenigen Tagen wurde dessen integrative Arbeit noch mit dem Sächsischen Europa-Preis ausgezeichnet. Jetzt müssen diese Angebote beendet werden. Nach mehrmaligem Nachfragen erhielten die Macher am Montag telefonisch die Information, dass das Land Sachsen im Januar die Finanzierung einstellen wird. Eine Begründung gibt es bisher nicht.
In den Angeboten engagieren sich rund 100 Leipziger ehrenamtlich. Koordiniert werden sie von 5 Teilzeitstellen. „Wir sind mehr als enttäuscht von der Entscheidung Sachsens – aber vor allem auch, dass wir davon nicht rechtzeitig informiert werden. So sollte man nicht mit den Menschen umgehen, die sich ihrer Freizeit für andere engagieren“, kommentiert VILLA-Geschäftsführer Oliver Reiner verbittert. Schon in den vergangenen Jahre kämpfte er immer wieder mit Problemen bei den Sächsischen Integrationsfördermitteln. „Wenn ich das beobachte, kommen mir langsam Zweifel, ob Integration von der Sächsischen Landesregierung wirklich gewollt ist.“
Von der Streichung betroffen sind unter anderem pro Woche fast 70 Deutsch-Nachhilfestunden, das Begegnungs-Format VILLA-Dining aber auch das integrative Musikprojekt Müzik-Stüdyo.74 in der Torgauer Straße. Reichlich 15.000 Menschen nutzen diese Angebote in diesem Jahr.
Statt weihnachtlicher Besinnlichkeit werden die VILLA-Aktiven in den nächsten Tagen diskutieren, welche Angebote wie gerettet werden können. Für den Übergang bitten sie um Spenden unter: villa-leipzig.de/spenden
Zum Beitrag vom 21.12.: Integrationsprojekte der Villa wieder auf dem Gleis – Das Ministerium antwortet
Integrationsprojekte der Villa wieder auf dem Gleis: Das Ministerium antwortet
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