Am Montag (04.12.2017) hatte der NABU Leipzig einen nicht alltäglichen Gast. Sachsens Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler stattete gemeinsam mit dem Landesvorsitzenden des NABU Sachsen, Bernd Heinitz, der NABU-Naturschutzstation Leipzig einen Besuch ab. Er informierte sich über die Aktivitäten des NABU in Leipzig und sprach mit den Naturschützern über aktuelle Fragen des Biotop- und Artenschutzes sowie über die Situation in der Stadt Leipzig.
Hier findet man einerseits eine große Artenvielfalt, andererseits sind die Lebensgrundlagen vieler Arten zunehmend bedroht. Während die Stadt wächst, schrumpfen die Lebensräume und Rückzugsmöglichkeiten. Der NABU macht immer wieder darauf aufmerksam und engagiert sich für den Erhalt der Stadtnatur.
Besonders interessierte sich Dr. Rößler für die Arbeit der Wildvogelhilfe des NABU Leipzig, die jährlich rund 500 in Not geratene Vögel rettet oder vorrübergehend in der Auffangstation pflegt, um sie wieder auszuwildern. Diese ehrenamtliche Arbeit ist mit einem hohen Zeitaufwand verbunden, aber auch mit hohen Kosten, insbesondere für die notwendigen Futterinsekten. Glücklicherweise sind alljährlich Vogelfreunde bereit, die Arbeit der Wildvogelhilfe mit einer Spende zu unterstützen und die intensive Arbeit so möglich zu machen.
Auch Dr. Rößler hat dem NABU für die Wildvogelhilfe eine großzügige Spende überreicht. Der NABU bedankt sich dafür sehr herzlich! Die Spende ist ein wertvoller Beitrag, um die Arbeit der Wildvogelhilfe finanziell zu unterstützen. Außerdem freut sich der NABU Leipzig sehr über die mit der Spende und dem Interesse des Landtagspräsidenten verbundene Anerkennung des umfangreichen ehrenamtlichen Engagements.
Ein weiteres Treffen wurde für die Zeit der Vogelbrutsaison verabredet, bei dem Dr. Rößler die Arbeit der Wildvogelhilfe Leipzig auch in der Praxis kennenlernen möchte.
Der Schutz der natürlichen Lebensräume von Vögeln ist ein wichtiges Anliegen des NABU Leipzig. Denn den Tieren gehen mehr und mehr Nistplätze und Nahrungsquellen verloren. Daneben lauern in einer Großstadt aber noch weitere Gefahren: Vögel kollidieren mit Autos, mit Glasfassaden, werden von Hunden und Katzen gebissen, verlieren bei Bauarbeiten ihre Eltern und ihre Kinderstuben, Wasservögel verfangen sich in Angelschnüren, Spatzen werden in Supermärkten eingesperrt, Stockenten in Innenhöfen, die Liste menschgemachter Gefahren ist schier endlos. Es kommt immer wieder vor, dass Wildvögel kurzzeitig menschliche Hilfe und Pflege benötigen, bis sie wieder allein überleben können. In solchen Fällen kann die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig eingreifen. Die freiwilligen Mitarbeiter betreuen die Tiere, beraten Bürger und Unternehmen, sie rücken aus zu Rettungseinsätzen im gesamten Stadtgebiet und betreuen Vögel in Volieren der Auffangstation, bis sie wieder ausgewildert werden können. Fast rund um die Uhr sind die Helfer erreichbar, füttern Jungvögel in der Hochsaison von Sonnenauf- bis -untergang.
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