Mobilitätsprojekt sorgt für bessere Anbindung des ländlichen Raums mit Leipzig Von „Muldental in Fahrt“ profitieren rund 100.000 Einwohner. Das Modellprojekt gilt als Vorzeigebeispiel im Freistaat Sachsen für die Erschließung des ländlichen Raums. Martin Dulig; Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und stellvertretender Ministerpräsident; Landrat Henry Graichen, Landkreis Leipzig; Andreas Kultscher, Geschäftsführer der Regionalbus Leipzig GmbH und Steffen Lehmann, Geschäftsführer der Mitteldeutschen Verkehrsverbund GmbH (MDV) haben heute ein positives Fazit der Einführung des Modellprojektes „Muldental in Fahrt“ gezogen.
Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig: „Die Verbesserung des ÖPNV im ländlichen Raum ist eines unserer gemeinsamen und wichtigsten verkehrspolitischen Ziele. Jenseits der Ballungsräume sinkt die Attraktivität des ÖPNV sehr stark und wird zum Großteil durch den Schülerverkehr bestimmt. Dieses Angebot ist jedoch zu wenig, um allen Menschen gleichermaßen Teilhabe am kulturellen und sozialen Leben zu ermöglichen. Mit ´Muldental in Fahrt´ wird ein ÖPNV-System etabliert, auf dem etwa 100.000 Menschen ihre Alltagsmobilität neu aufbauen können. Weil das Projekt beispielhaft für ganz Sachsen ist, freue ich mich über die heutigen guten Zwischenergebnisse.“
„Mobilität ist für die Menschen im Großraum Leipzig existentiell und entscheidend für die gesunde Entwicklung der ländlichen Region. Daraus entwickelte sich die Idee zum Modellprojekt ,Muldental in Fahrt‘. Aber Ideen funktionieren nur, wenn sie in der Praxis auch angenommen werden. Der hohe Zuwachs bei den Fahrgästen zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und den ÖPNV mit den Erkenntnissen aus dem Modellprojekt auch im übrigen Landkreis neu denken können“, freut sich Landrat Henry Graichen, Landkreis Leipzig.
Andreas Kultscher, Geschäftsführer der Regionalbus Leipzig GmbH bekräftigt dies: „Unser Projekt ist ein Gewinn für die Menschen im Landkreis. Für rund 100.000 Einwohner bringt ‚Muldental in Fahrt‘ eine entscheidende Qualitätsverbesserung durch attraktive Mobilitätsangebote für alle Bevölkerungsgruppen, auch am Abend, am Wochenende und in den Schulferien. Ein Fahrgastzuwachs von über 10 Prozent seit August bestätigt dies.“
Dass das Modellprojekt für junge Menschen auf dem Land eine flexiblere Mobilität ermöglicht, beweisen erste Auswertungen: „Mit unseren Abo-Produkten ‚ABO-Azubi‘ und ‚SchülerRegioFlat‘ haben wir im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von fast 30 Prozent erzielen können. Gleichzeitig beobachten wir auch, dass Pendler und Senioren die neuen Möglichkeiten schon in den ersten vier Monaten immer mehr ausprobieren. Das übertrifft unsere Erwartungen deutlich und zeigt, welche Bedarfslücken wir hier real schließen“, nannte Steffen Lehmann, Geschäftsführer der Mitteldeutschen Verkehrsverbund GmbH erste konkrete Zahlen. „Das ist ein starkes Signal – für die Entscheider auf Landes- und Kreisebene.“
Hintergrund: Nach drei Jahren intensiver Planungsarbeit von Landkreis Leipzig, MDV und Regionalbus Leipzig in Kooperation mit dem Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL), den beteiligten Kommunen und der THÜSAC Personennahverkehrsgesellschaft mbH startete im August 2017 das neue Regionalbusnetz im Muldental. Mit der Umsetzung des Modellprojektes erfolgte ein Paradigmenwechsel in Sachen Öffentlicher Nahverkehr in ländlichen Regionen. Neben umfangreichen zusätzlichen Fahrtmöglichkeiten runden zahlreiche neu eingerichtete Haltestellen das Mobilitätsangebot ab. Die Buslinien verkehren nach dem integralen Taktfahrplan und bieten viele neue Verbindungen zwischen den Städten und Gemeinden im Projektgebiet. Insbesondere Berufspendler nach Leipzig profitieren von komfortablen Anschlüssen der neuen Buslinien an die S-Bahn und verschiedene Regionalzüge.
Keine Kommentare bisher