Am Freitag 24.11.2017 um 12:30 Uhr werden Aktivisten des Leipziger Gruppe des globalisierungskritischen Netzwerks Attac vor der Filiale der Deutschen Bank eine Aktion gegen Steuervermeidungspraktiken durchführen. Dazu wird auch eine Foto-Ausstellung, die Hintergründe zu den globalen Schattenfinanzplätzen darstellt, auf dem Wilhelm-Leuschner- Platz temporär installiert. Anlass ist der „Black Friday“, der als Kaufrausch-Tag aus den USA bereits vor Jahren auch nach Deutschland herübergeschwappt ist.
Dem entgegen organisiert Attac bereits seit 2002 jedes Jahr dezentrale konsumkritische Aktionen im Rahmen des „Kauf-Nix-Tages“ am letzten Novemberwochenende um auf ausbeuterische Produktions- und Handelsstrategien internationaler Konzerne, aber auch deren Steuervermeidungspraktiken aufmerksam zu machen.
Denn Konzerne wie Amazon, Apple oder auch die Deutsche Bank nutzen Steueroasen gezielt zur Gewinnoptimierung auf Kosten der Allgemeinheit. Wir wollen nicht länger zusehen, wie Amazon, Apple, Ikea und co. fast keine Abgaben an den Staat leisten und sich dabei eine goldene Nase verdienen. Allein durch deren Steuertricks entgehen den Staaten laut UN Schätzungen weltweit über 500 Milliarden Dollar – Geld, das für die Daseinsvorsorge, für Bildung, Gesundheit oder die Bekämpfung der globalen Armut fehlt. [Allein in Deutschland gehen der öffentlichen Hand laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) jährlich Steuern in zweistelliger Milliardenhöhe durch Steuervermeidung verloren.
Noch drastischer wirkt sich Steuervermeidung multinationaler Konzerne in den Ländern des Südens aus: Ihnen gehen Einnahmen in Höhe des Mehrfachen der weltweiten Entwicklungshilfe verloren.] Trotz der aktuellen öffentlichen Debatte aufgrund der Veröffentlichung der „Paradise-Papers“ blockiert insbesondere Deutschland, vertreten durch das Finanzministerium, derzeit die Verhandlungen auf EU Ebene zur europaweiten Einführung öffentlicher Register und wirksamer Maßnahmen gegen Steuervermeidung. (vgl. u.a. die aktuellen Verhandlungen zur 5. Anti- Geldwäsche-Richtlinie der EU).
Eine Gesamtkonzernsteuer wie sie Attac fordert würde Konzerne zwingen, sämtliche Aktivitäten aller Tochterunternehmen an jedem Ort der Welt offenzulegen. Eine solche Steuer böte allen Staaten auf der Welt endlich die Chance, die in ihrem Land erwirtschafteten Gewinne der Unternehmen zu besteuern. Davon würden insbesondere auch die Länder des globalen Südens profitieren.
Seit seiner Gründung setzt sich Attac für die konsequente Bekämpfung von Steuerflucht ein. Attac hat schon vor Jahren einen umfassenden Aktionsplan zur Bekämpfung von Steuerflucht und der Schließung von Steueroasen vorgelegt der nach wie vor seine Gültigkeit besitzt.
Attac-Kampagne zur Konzernbesteuerung: http://www.attac.de/kampagnen/konzernbesteuerung/konzernbesteuerung/
Aktionsplan zur Steueroasen-Schließung: http://www.attac.de/kampagnen/steuerflucht/attac-aktionsplan/langfassung/
Flugblatt zu Amazon (pdf): http://tinyurl.com/ybaymt4q
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