Sachsens Polizei setzt an bestimmten Schwerpunkten in Leipzig und Dresden ab sofort Bodycams ein. Innenminister Markus Ulbig hat heute bei einem Vororttermin in der Eisenbahnstraße in Leipzig grünes Licht für das Pilotprojekt gegeben. Innerhalb der nächsten zwölf Monate sollen zwei verschiedene Kameramodelle in Technik und Handhabung getestet werden. Die Polizeidirektionen Leipzig und Dresden erhalten dafür jeweils 24 Bodycams.
Innenminister Markus Ulbig sagte in der Messestadt: „Angesichts zunehmender Gewalt gegenüber Polizistinnen und Polizisten im Freistaat erweitern wir die möglichen Handlungsspielräume. Oberste Priorität hat der Schutz der Einsatzkräfte. Erfahrungen anderer Länder zeigen uns, dass die Bodycams die Enthemmung von Tätern beeinflussen. Im Falle eines Angriffes auf die Polizei liefern sie zudem gerichtsverwertbare Beweise.“
Aus dem Lagebild „Gewalt gegen Polizeibeamte im Freistaat Sachsen“ geht hervor, dass die Zahl der Angriffe auf Polizisten in 2016 auf 1.462 gestiegen ist. Noch ein Jahr zuvor gab es 1.309 Fälle. Die häufigsten Delikte sind Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte (1.117), Körperverletzung (223), Bedrohung (53) und Nötigung (35).
Die Bodycams sollen den Schutz der Einsatzkräfte erhöhen sowie bei strafbaren Handlungen entsprechende Audio- und Videobeweise liefern. Im Rahmen des Pilotprojektes werden die Körperkameras an insgesamt zehn polizeilichen Schwerpunkten – sogenannten gefährlichen Orten – eingesetzt. In Dresden sind das beispielsweise der Wiener Platz oder der Alaunpark, in Leipzig die Eisenbahnstraße sowie der Bereich um den Schwanenteich.
Das einjährige Projekt kostet mit Computertechnik, Kameras und Zubehör knapp 13.000 Euro. Im Ergebnis soll festgestellt werden, inwieweit Bodycams die Sicherheit der Polizistinnen und Polizisten erhöhen können und in welchem Umfang künftig Bodycams bei der sächsischen Polizei eingesetzt werden.
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