Politische Bildung weiterdenken: Dieses Ziel hatten am Freitag 85 Schülervertreter aus ganz Sachsen mit Unterstützung von erfahrenen Schülervertretern aus dem gesamten Bundesgebiet, Österreich und der Schweiz. Der LandesSchülerRat hatte in Kooperation mit dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus zu dem Schülerkongress Lern.Zeit.Schule eingeladen, um zentrale Fragen und Anliegen rund um den Themenkomplex demokratische Schule zu diskutieren.
In verschiedenen Formaten tauschten die Teilnehmer ihre Erfahrungen und Ideen für die politische Bildung der Zukunft aus. Hierbei waren die Ausführungen der Schülervertreter aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz von besonderem Interesse, die verschiedenen Ansätze zur politischen Bildung wurden hierbei sichtbar. Mit den Erfahrungen, welche die sächsischen Teilnehmer aus allen Regionen des Freistaates zusammentrugen, konnten so neue Anknüpfungspunkte geschaffen werden.
Der Vorsitzende des LandesSchülerRates, Noah Wehn, resümiert „Schaut man auf die aktuelle politische Lage, hat sich in unserem Land und unserer Gesellschaft in den vergangenen Jahren einiges verändert. Darauf muss die Schule reagieren. Es freut mich, dass im Kultusministerium nicht nur der Handlungsbedarf erkannt, sondern gezielt nach neuen Ansätzen im Bereich der politischen Bildung gesucht wird. Demokratie ist etwas, was sich tagtäglich zu verteidigen lohnt und der Politikunterricht muss genau hier ansetzen. Ein eigenständiger, reflektierter Umgang mit tagesaktuellen Ereignissen ist nur durch ein Grundverständnis für komplexe politische Zusammenhänge garantiert. Wer seine Rolle als Bürger und Akteur in der Demokratie verstehen will, braucht politische Bildung. Wir nehmen aus dem heutigen Tag wichtige Impulse mit. Schüler wünschen sich eine lebendige Diskussionskultur im Unterrichtsalltag, in welcher Klarheit in das politische Wirrwarr gebracht wird. Der heutige Tag hat uns als LandesSchülerRat in unserem Engagement für eine moderne und nachhaltige politische Bildung bestärkt.“
Der LandesSchülerRat wird sich nun gegenüber dem Kultusministerium dafür einsetzen, die politische Bildung in Sachsen konsequent weiterzuentwickeln. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Struktur des Unterrichts im Fach Gemeinschaftskunde gelegt werden. „Der GK-Unterricht muss früher beginnen und mehr Stunden erhalten. Spätestens ab der siebten Klasse sollte jeder Schüler Gemeinschaftskunde auf seinem Stundenplan haben“, so Wehn. „Zudem braucht der Unterricht Freiräume für Diskussion und Debatten, besonders zu tagesaktuellen Themen. Je mehr Fachwissen der Unterricht vermitteln muss, desto weniger Zeit bleibt für Meinungsaustausch und Diskurs. In Zeiten des Internets muss dieses alte Modell überdacht werden.“
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