Ein plötzlicher Herz- Kreislaufstillstand erfordert sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen, denn pro Minute, die bis zum Beginn einer Reanimation verstreicht, verringert sich die Überlebenswahrscheinlichkeit des Betroffenen um circa 10 Prozent. „Um die Prognose entscheidend zu verbessern ist es aber nicht nur wichtig, dass nach einem Herz-Kreislaufstillstand sofort reanimiert wird, sondern auch, dass die Betroffenen anschließend medizinisch gut und professionell versorgt werden“, betont Professor Dr. Holger Thiele, Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie – Helios Stiftungsprofessur am Herzzentrum Leipzig.
„Diese Weiterbehandlung sollte daher unbedingt in einem dafür spezialisierten Zentrum – einem sogenannten „Cardiac-Arrest-Zentrum“ – erfolgen, in dem interdisziplinär und interprofessionell zusammengearbeitet wird, und wie wir es jetzt am Herzzentrum Leipzig als eines der ersten Zentren in Deutschland ebenfalls etabliert haben“, so der Kardiologe weiter.
Eine Arbeitsgruppe mit Prof. Dr. Thiele als Mitautor, bestehend aus Anästhesiologen, Kardiologen und Intensivmedizinern, hat unter dem Schirm des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC) einen einheitlichen Kriterienkatalog erstellt, der die Rahmenbedingungen und notwendigen Voraussetzungen für die spezielle Versorgung von Reanimations-Patienten zusammenfasst. „Neben dem entsprechend vorhandenen Personal, den verschiedenen Fachdisziplinen wie interventioneller Kardiologie, Anästhesiologie, Notfallmedizin und anderen, zählen dazu auch die 24-stündige Verfügbarkeit einer Intensivstation und eines Herzkatheterlabors. Darüber hinaus sollten ebenfalls alle Möglichkeiten der Bildgebung vorhanden sein, genauso wie standardisierte Behandlungspfade und Protokolle“, ergänzt Dr. Marcus Sandri, Oberarzt der Klinik für Kardiologie am Herzzentrum Leipzig.
„Die Versorgung von Patienten nach einem plötzlichen Herzstillstand gehört von jeher zu den Kernkompetenzen des Herzzentrums. Wir verfügen über optimale Strukturen und erfüllen alle notwendigen Voraussetzungen, um mit dem jetzt gegründeten Cardiac-Arrest-Zentrum Patienten nach erfolgter Reanimation noch besser behandeln zu können und dadurch ihre Überlebenschancen langfristig zu erhöhen“, so Professor Thiele weiter. Daten des Deutschen Reanimationsregisters weisen bereits nach, dass betroffene Patienten von den Zentrumsstrukturen profitieren.
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