Linke Gruppen rufen für die Woche vom 20. bis 26. November zu einer bundesweiten Aktionswoche unter dem Motto „Make Amazon Pay“ auf. Sie wollen mit Veranstaltungen und Aktionen in verschiedenen deutschen Städten die anhaltenden betrieblichen Auseinandersetzungen in verschiedenen Amazon Standorten europaweit unterstützen.

Für Freitag, den 24. November, wollen AktivistInnen neben einer Aktion an einem Innenstadtversandlager der Amazon City Logistik Alpha GmbH im Berliner Kudamm-Karree auch den Streik der Amazon-Beschäftigten in Leipzig (Amazonstraße 1, 043417 Leipzig) besuchen und durch diverse Aktionen unterstützen.

Am sogenannten Black Friday, dem vor allem aus den USA bekannten Schnäppchen-Freitag im Rahmen des vitalen Weihnachtsgeschäfts, lockt Amazon mit zahlreichen Angeboten neue KundInnen und baut so seine Marktstellung aus – ein perfekter Tag, um zu verdeutlichen, auf wessen Schultern das „Erfolgsmodell“ Amazon lastet.

Seit vier Jahren kämpfen die KollegInnen bei Amazon um einen Tarifvertrag und längst geht es dabei nicht mehr nur um wenige Euro mehr Lohn. Im Fokus stehen mittlerweile die krankmachenden Arbeitsbedingungen, Überwachung und Gängelung durch den Konzern. „Die Beschäftigten werden angetrieben, 20 km am Tag durch die Werkshalle zu laufen oder 200 Päckchen pro Stunde zu packen. Informationstechnologie wird zur permanenten Überwachung eingesetzt. Wer den Anforderungen nicht genügt, wird vom Management unter Druck gesetzt. Der Krankenstand beträgt durchschnittlich 20 Prozent“, so Sascha Lenz, Pressesprecherin der Aktionsgruppe in Leipzig. „Gleichzeitig weigert sich das Unternehmen, Mitbestimmungsrechte der KollegInnen über ihre eigenen Arbeitsbedingungen anzuerkennen“, so Lenz weiter.

Das Unternehmen hat weltweit den drittstärksten Börsenwert und setzt Standards für andere Betriebe. Auch in anderen Bereichen haben die Unternehmen mit Unterstützung der Politik den Druck auf die Beschäftigten erhöht. Hartz4, Leistungsverdichtung und prekäre Arbeitsverhältnisse verschärfen überall Unsicherheit und Konkurrenz. Um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, bedarf es einer gesamtgesellschaftlichen Solidarität. Die Leipziger Aktionsgruppe ruft deshalb  dazu auf, die Streikenden ab 10 Uhr am Werk zu unterstützen.

Homepage: https://www.makeamazonpay.org

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