Der Pianist und Autor Aeham Ahmad ist im Rahmen der Reihe „muko.hör.saal“ am Freitag, 17. November um 19:30 Uhr erstmals in Leipzig zu erleben. Bekannt wurde er als „Pianist in den Trümmern“ während des Bürgerkriegs in Syrien. In einer musikalischen Lesung in der Musikalischen Komödie stellt er sein Buch „Und die Vögel werden singen. Ich, der Pianist aus den Trümmern“ vor und spielt selbst Klavier. Chor und Orchester der Musikalischen Komödie begleiten den Abend unter der Leitung von Stefan Klingele mit Werken von Johannes Brahms bis Kurt Weill. In der Pause findet eine Signierstunde statt.

Ahmad wurde 1988 in Damaskus/Syrien geboren und gehört der palästinensischen Minderheit an. Er wuchs in dem Flüchtlingscamp Jarmuk auf. Mit fünf Jahren begann er das Klavierspiel und studierte später Musik in Damaskus und Homs. Als ab 2013 Jarmuk belagert wurde, trat er auf Straßen und Plätzen auf, wohin er sein Klavier mit einem Anhänger transportierte. Dieses wurde jedoch 2015 bei einer Kontrolle durch IS-Kämpfer zerstört, die auch das Flüchtlingslager einnahmen.

Ahmad floh nach Deutschland und erhielt noch im selben Jahr den erstmals verliehenen Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion. Seine Familie folgte 2016. Durch einen Granatensplitter in der rechten Hand bleibt ihm eine Karriere als klassischer Konzertpianist voraussichtlich verwehrt. In seinem Buch erzählt er von seiner noch friedlichen Kindheit, von den Anfängen der Rebellion und des Krieges und schließlich von seiner gefährlichen Flucht nach Deutschland. Ahmad trat unter anderem mit Herbert Grönemeyer und Judith Holofernes von der Band „Wir sind Helden“ auf.

In der Reihe „muko.hör.saal“ treten Musik und Literatur miteinander in Dialog. In dieser Spielzeit werden in Kooperation mit der Buchhandlung Ludwig einzelne Autoren und ihre Werke in den Fokus gerückt.

Karten (20 €) gibt es an der Kasse im Opernhaus, unter Tel: 0341-12 61 261 (Mo – Sa 10 – 19 Uhr), per E-Mail service@oper-leipzig.de oder im Internet unter www.oper-leipzig.de.

Weitere Informationen: www.aeham-ahmad.de

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