Ja, lautet die Antwort, wenn es nach dem Karikaturisten Phil Hubbe geht. Er wird am 15. November 2017 eine Ausstellung mit seinen „Behinderten Cartoons“ im Berufsförderungswerk Leipzig (BFW Leipzig) eröffnen.
Der Magdeburger Zeichner und Karikaturist Phil Hubbe, der selbst an Multipler Sklerose erkrankt ist, eröffnet am 15. November, um 17 Uhr im BFW Leipzig seine Ausstellung mit 40 Cartoons. Der Begriff „Behinderte Cartoons“ wurde von ihm geprägt und findet seinen künstlerischen Ausdruck in mittlerweile sechs Büchern mit seinen Zeichnungen. In einem Beitrag auf der Internetplattform myhandicap.de erklärt er sich: „Behinderte wollen wie Nicht-Behinderte behandelt werden, man darf also auch über sie lachen. Kinder gehen freier damit um: Sie haben die Schranke im Kopf noch nicht. Mit meinen Cartoons trage ich zwangsläufig dazu bei, diese Schranke auch bei Erwachsenen zu entfernen.“ Witzig und böse kommen seine Bilder daher, aber ohne erhobenen Zeigefinger. Scheinbar grenzenlos in ihren Aussagen. Sein moralisches Credo ist dabei, dass er Betroffene und ihr Verhalten karikiert, die die Inhalte selbst verstehen können.
„Wir sehen darin eine Chance“, erklärt Alois Fischer, Geschäftsführer des BFW Leipzig, „mit dieser Ausstellung in unserer Bildungseinrichtung auf die Teilhabe am Leben von behinderten Menschen aufmerksam zu machen. Wir haben hier Menschen mit unterschiedlichen gesundheitlichen Einschränkungen, mit denen wir gemeinsam einen Weg zur Teilhabe am Arbeitsleben, also am ganz normalen Leben, finden wollen.“ Und da spiele der Humor eine große Rolle. „Peter Ustinov sagte einmal: ‚Der Engländer liebt das Gefühl, dass er über sich selbst lachen kann. Er tut das aber nur, um den anderen die Freude zu nehmen, über ihn zu lachen.‘ Das können wir gut auf unsere Teilnehmer im BFW Leipzig übertragen.“
Die Ausstellung wird bis zum 13. Dezember 2017 in den Räumen der Bildungseinrichtung zu sehen sein. Alois Fischer: „Vielleicht erreichen wir durch diese ungewohnte Ausstellung in unserem Haus, dass wir mehr Verständnis für die Belange behinderter Menschen, wie Barrierefreiheit, erreichen und so ein gemeinsamer normaler Umgang miteinander stattfinden kann. Und dazu gehört das Lachen über sich selbst und über die kleinen Patzer im Leben dazu.“
Die neue LZ Nr. 48 ist da: Zwischen Weiterso, Mut zum Wolf und der Frage nach der Zukunft der Demokratie
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