Jürgen Fuchs (1950-1999) war ein unkonventioneller, kritischer Autor, der schon bald mit den ideologischen Konzeptionen der Partei- und Staatsführung in Konflikt geriet. Das MfS legte im Lauf der Jahre etliche Vorgänge zu seiner Person an. Sie hatten so vielsagende Decknamen wie „Pegasus“, „Revisionist“ oder „Opponent“. Seine Haltung, dem Regime mit widerständiger Literatur die Stirn zu bieten, hatte ihren Preis: 1976 wurde Fuchs wegen „staatsfeindlicher Hetze“ verhaftet, 1977 ausgewiesen.
Weithin bekannt wurde er durch die Veröffentlichung seiner „Gedächtnisprotokolle“ über die Verhöre in der Untersuchungs-Haft der Stasi. In der DDR stand diese Publikation sofort auf dem Index. Eine kleine Archivpräsentation aus MfS-Unterlagen belegt den restriktiven
Umgang des Geheimdienstes mit Personen, die sich die „Gedächtnisprotokolle“ aus dem Westen schicken ließen oder sie gar weitergaben.
Der Bürgerrechtler Hartmut Rüffert, der ehemalige Keyboarder der Renft-Combo Christian (Kuno) Kunert und der Herausgeber des Tagungsbandes „Sagen, was ist!“ Ernest Kuczynski widmen diesen Abend dem klugen Beobachter Jürgen Fuchs und seinem Widerstand gegen Staat und Stasi.
Termin: Donnerstag, 12. Oktober 2017, 19 Uhr
Veranstaltungsort: Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Außenstelle Leipzig,
Dittrichring 24, 04109 Leipzig
Veranstalter: BStU – Außenstelle Leipzig,
Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
Der Eintritt ist frei
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