Am 1. November beginnen im Leipziger Stadtwald die alljährlich notwendigen Pflegearbeiten. Der mit den forstwirtschaftlichen Maßnahmen verbundene Holzeinschlag von insgesamt circa 7.000 Festmetern dauert bis Februar 2018 und dient der Auslichtung des Bestands sowie der Pflege von jungen Bäumen. Zudem werden neue Pflanzplätze für die ökologisch wichtige Baumart Stieleiche geschaffen.
„Die Arbeiten sind notwendig, um die Baumartenzusammensetzung der Leipziger Hartholzauen zu erhalten und zu verbessern“, erläutert Leipzigs Stadtförster Andreas Sickert. „Es gilt, ein Mosaik an unterschiedlichsten Bestandsstrukturen nachhaltig zu sichern und somit die Voraussetzungen zum Erhalt der Artenvielfalt und des Erlebnis- und Erholungswertes unseres Stadtwaldes zu schaffen.“
Der Holzeinschlag führt zwangsläufig auch zu vorübergehenden Sperrungen von Waldwegen. Dafür bittet die Stadt Leipzig um Verständnis. Alle geplanten Maßnahmen wurden mit wissenschaftlichen Einrichtungen, den Naturschutzbehörden und anerkannten Naturschutzverbänden abgestimmt. Der Zeitraum wird parallel für Monitoringarbeiten genutzt. Arbeitsgrundlage sind neben den geltenden Schutzgebietsverordnungen, einem Managementplan und einer langfristigen Konzeption zur Bewirtschaftung der Auwälder, vor allem die gesetzlich vorgeschriebene und vom Stadtrat beschlossene Forsteinrichtung und der jährliche forstliche Wirtschaftsplan (siehe www.leipzig.de). Durchgeführt werden die Arbeiten von gewerblichen Forstunternehmen und Arbeitskräften der Abteilung Stadtforsten (vor allem im Rahmen der Lehrausbildung).
Im Plaußiger Wäldchen und im Umfeld des Cospudener Sees befinden sich Waldbestände, die in den letzten 20 bis 40 Jahren neu angepflanzt wurden. Hier wird die Zahl der Bäume auf der Fläche, es handelt sich meist um Stieleichen und Eschen, reduziert. Dadurch verbessert sich die Stabilität der verbliebenen Bäume und das Wachstum wird gefördert. Im Waldgebiet Burgaue wird der Hochwald auf einer Teilfläche von circa einem Hektar in die historische Waldbewirtschaftung überführt. Das bedeutet, dass ein großer Teil der Bäume aus der oberen Baumschicht entnommen wird. Die verbliebenen Stubben (Baumstümpfe) schlagen aus und bilden nach mehreren Jahren eine zweite Baumschicht, was für viele seltene wärme- und lichtliebende Arten ideale Lebensbedingungen ermöglicht. Im Waldgebiet Bienitz, im Bereich der ehemaligen Schießbahnen, erfolgt ein relativ geringer Einschlag von Bäumen, um den Wuchsraum für die verbleibenden Gehölze zu vergrößern. Das Besondere hier wird sein, dass Pferde zum Rücken des Holzes eingesetzt werden.
Im Leutzscher Holz, im Waldgebiet Nonne, im Connewitzer Holz sowie im Rosental werden alte Bestände durchforstet, um auch hier die Stabilität der verbleibenden Einzelbäume und die Struktur der Bestände zu verbessern, den Anteil an Eschen und Ahornen zu reduzieren, um somit die ökologisch wertvollen Stieleichen zu fördern. Außerdem wird das Wachstum der unteren Baumschichten erhöht.
Begleitend zu den Maßnahmen der Waldbewirtschaftung werden am 29. November, 17 bis 18 Uhr und am 6. Dezember, 16:30 bis 17:30 Uhr im Umweltinformationszentrum (Technisches Rathaus, Prager Straße 118-136) zwei „Stadtförster-Sprechstunden“ angeboten, in denen die Stadtförster Rede und Antwort zu Fragen der Waldbewirtschaftung und der Jagd stehen.
Die neue LZ Nr. 48 ist da: Zwischen Weiterso, Mut zum Wolf und der Frage nach der Zukunft der Demokratie
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