Auf der kommenden 2. Tagung des 14. Landesparteitages der sächsischen Linken am 4. und 5. November in Chemnitz wird auch der Landesvorstand der Partei neu bestimmt. Vor diesem Hintergrund beriet am Freitagabend auch der Landesvorstand über den kommenden Parteitag. Dazu erklärt Rico Gebhardt, Landes- und Fraktionsvorsitzender der sächsischen Linken: „Die Satzung der Partei Die Linke formuliert einen Anspruch: Kein Parteiamt soll länger als acht Jahre durch dasselbe Parteimitglied ausgeübt werden. Diesem Anspruch fühle ich mich persönlich verpflichtet.“
„Deshalb dürfte es kaum überraschen, dass ich auf dem kommenden Landesparteitag nicht wieder als Landesvorsitzender kandidieren werde. Ich werde mich damit zukünftig auf den Fraktionsvorsitz im sächsischen Landtag konzentrieren. Gerade angesichts der kommenden Kabinettsumbildung und der zu erwartenden Zuspitzung in der landespolitischen Auseinandersetzung in den kommenden Jahren mit Hinblick auf die anstehenden Landtagswahlen 2019 sehe ich in dieser Konzentration große Vorteile. Dass Partei und Fraktion von derselben Person geführt werden, ist in unserer Partei eine Ausnahmeerscheinung. Nach fünf Jahren halte ich es deshalb für richtig, die Trennung von Partei- und Fraktionsführung wieder zu vollziehen.
Gegenüber Landesvorstand und Partei habe ich verdeutlicht, dass ich mir als meine Nachfolgerin im Amt der Parteivorsitzenden Antje Feiks wünsche. In ihrer Person verbinden sich Kontinuität in der politisch-organisatorischen Arbeit und Kenntnis der Landespartei mit zukunftsgerichteten Ideen zur parteilichen Erneuerung. Gerade jetzt ist sie deshalb die Richtige in diesem Amt.“
Antje Feiks, Landesgeschäftsführerin der sächsischen Linken ergänzt: „Ich habe stets klargemacht, dass für mich der Anspruch unserer Satzung, der Anspruch unserer Partei auch Verpflichtung ist und ich deshalb als Landesgeschäftsführerin nicht mehr zur Verfügung stehen werde. Dennoch sehe ich die große Herausforderung an unsere Partei, sich für die Zukunft neu aufzustellen. Sehr klar zeichnet sich ein Bild eines immer stärkeren Stadt-Land-Gefälles. Es wird damit immer schwieriger, unserem eigenen Anspruch gerecht zu werden, Partei für ganz Sachsen, für alle Regionen zu sein. Gleichzeitig haben wir einen Zustrom neuer Mitglieder. Deren Integration mit ihren Erwartungen und Wünschen in die künftige Parteiarbeit ist für uns ebenso große Aufgabe.
Ich bin bereit, diese Herausforderungen anzunehmen. Ich weiß aber auch, dass wir diese Herausforderungen nicht in ein oder zwei Jahren bewältigen werden. Es ist eine langfristige Aufgabe, welche die Partei im nächsten Jahrzehnt vor sich hat. Ich möchte mit der Partei gemeinsam die ersten Schritte machen, gemeinsam mit den Stadt- und Kreisverbänden und vor allen Dingen mit den Mitgliedern. Ich werde deshalb in den kommenden Wochen mit den Gliederungen und Mitgliedern der Partei über meine und – noch wichtiger – ihre Vorstellungen reden. Wenn ich, wenn wir das Gefühl haben, dass man gemeinsam diese Aufgabe gestemmt bekommt und die Partei dazu bereit ist, sich mit mir als Landesvorsitzenden auf diesen Weg zu begeben, stehe ich selbstverständlich für diese Aufgabe zur Verfügung.“
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