Die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) hat einen modernen Computertomographen in Betrieb genommen. Das Gerät wurde speziell für die Strahlentherapie entwickelt und bietet die neuesten Entwicklungen in der Bildgebung. Im Großraum Leipzig ist es in dieser Leistungsklasse das einzige.
Die extragroße Öffnung und die präzise Tischausrichtung ermöglichen eine sehr genaue Positionierung des Patienten in typischen Behandlungspositionen, also meist auf dem Rücken liegend mit den Armen parallel zum Körper oder über dem Kopf. Das neue Gerät besitzt eine so genannte Dual-Energy-Option. Das ermöglicht Scans mit unterschiedlicher Röhrenspannung, die eine wesentlich bessere Differenzierung von Material beziehungsweise Gewebe bieten – klare Vorteile, wenn es um die Bestimmung des Tumorgebiets, von gesundem Gewebe sowie möglichen Implantaten geht.
4D-Scans möglich
Durch seine bis zu 64 aufgenommenen Schichten pro Rotation wird eine gestochen scharfe Darstellung feinster anatomischer Details ohne Bewegungsartefakte ermöglicht. Ein innovativer Scanmodus bei gleichzeitiger kontinuierlicher Tischbewegung – die sogenannte adaptive 4D-Spirale – ermöglicht die zusätzliche Darstellung von Organbewegungen, wie zum Beispiel von Tumorherden in Lunge und Leber.
Durch ein am Computertomographen installiertes spezielles Lasersystem können die für die exakte Lagerung am Bestrahlungsgerät erforderlichen Markierungen gleich im Rahmen der CT-Untersuchung am Patienten angebracht werden, was einen weiteren Prozessschritt in der Vorbereitung auf die Strahlentherapie einspart.
Die große Öffnung der Gantry, dem rotierenden, ringförmigen Rahmen mit Röntgenröhre und Detektor, von 80 Zentimetern und eine maximale Belastung des Tisches von bis zu 307 Kilogramm bedeuten, dass praktisch kein Patient mehr von der Therapie ausgeschlossen ist.
Eine Reihe von Komponenten senkt zudem die nötige Röntgendosis bei allen Untersuchungen auf ein Minimum. Das Gerät passt zum Beispiel automatisch die Intensität der Strahlung an die jeweilige Körperkontur an. Unnötige Strahlung wird vermieden, was Strahlenrisiken weiter minimiert.
„Wir freuen uns, mit diesem Gerät die Strahlenbehandlung der uns anvertrauten Patienten in noch besserer Qualität durchführen zu können. Mit dieser Leistungsklasse bietet unsere Klinik ein Alleinstellungsmerkmal in der Region“, sagt Prof. Rolf-Dieter Kortmann, Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie.
Die Kosten für die Anschaffung und den Einbau betrugen rund 720.000 Euro.
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