Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind in Sachsen noch 5.300 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeitig suchen noch 3.300 junge Menschen nach einem Ausbildungsbetrieb. In den nächsten Wochen werden aber noch zahlreiche Lehrverträge unterschrieben. Alle jungen Menschen, die noch keinen Ausbildungsplatz haben, sollten sich deshalb ganz schnell bei der Berufsberatung der Arbeitsagenturen melden. Die Berufsberater helfen auch jetzt noch den Jugendlichen bei der Suche.
„Alle die noch keinen Ausbildungsvertrag haben, dürfen auf keinen Fall den Kopf in den Sand stecken. Im Gegenteil: Betriebe die noch suchen, erwarten von ihren künftigen Nachwuchskräften neben angemessenen Schulnoten auch gute Kopfnoten. Mit Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, guten Umgangsformen und einer hohen Motivation – Neues zu lernen – können viele Bewerber auch kurzfristig noch punkten. Die Chancen sind gut. Jedoch ist es wichtig, die Berufsberater einzubinden. Sie wissen welcher Betrieb noch sucht und sie können auch zu erfolgreichen Alternativen zum Wunschberuf beraten“, appelliert Klaus-Peter Hansen, Chef der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Gemeldete Ausbildungsbewerber: | 21.855 |
Unversorgte Ausbildungsbewerber: | 3.278 |
Gemeldete Berufsausbildungsstellen: | 20.343 |
Unbesetzte Berufsausbildungsstellen: | 5.326 |
Von Oktober 2016 bis August 2017 haben sich insgesamt 21.855 Mädchen und Jungen in den Agenturen für Arbeit gemeldet und sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz beraten lassen. Das sind 559 oder 2,6 Prozent mehr als im August letzten Jahres. Im gleichen Zeitraum wurden den sächsischen Arbeitsagenturen 20.343 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 449 oder 2,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Aktuell sind noch 3.278 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 5.326 freie Ausbildungsstellen. Diese Situation ist nicht ungewöhnlich. Im August 2016 standen den damals 3.365 noch suchenden Jugendlichen insgesamt 5.351 freie Lehrstellen gegenüber. Damit gibt es auch in diesem August rein rechnerisch für jeden Bewerber mehr als eine freie Ausbildungsstelle.
Jedoch sind die Wunschberufe der Jugendlichen seit vielen Jahren unverändert. So suchen die meisten der knapp 3.300 unversorgten Bewerber eine Ausbildung zum Verkäufer, Einzelhandelskaufmann, Kaufmann für Bürokommunikation, Fachlagerist, Kfz-Mechatroniker, Koch, Tischler, Fachinformatiker oder zum Friseur.
Damit haben sich bisher nur rund sechzig Prozent (1.985) aller noch suchenden Jugendlichen auf einen anderen Ausbildungsberuf festgelegt. Insgesamt gibt es in diesem Jahr rund 330 verschiedene Ausbildungsberufe.
Jugendliche sollten zu ihrem Wunschberuf auch Alternativen entwickeln. Oft liegt der Schlüssel für einen erfolgreichen Berufseinstieg direkt vor der Tür, zum Beispiel hinter einer ungewohnten Berufsbezeichnung oder in einem kleinen oder weniger bekannten Betrieb.
Kurzfristig gibt es nicht in den Berufen mit den meisten freien Stellen die besten Chancen auf einen Ausbildungsplatz, sondern in den Ausbildungsberufen mit den besten Stellen-/Bewerberverhältnissen. So stehen in vielen Berufen jedem heute noch suchenden Jugendlichen mehr als zehn freie Lehrstellen gegenüber.
Dazu gehören zum Beispiel:
- Verfahrensmechaniker – Kunst.-/Kautsch.t.-Formteile oder Beschichtungstechnik
- Mechatroniker/in – Kältetechnik
- Produktionsmechaniker/in – Textil
- Fachverkäufer – Lebensmittelhandwerk – Fleischerei
- Flachglasmechaniker
- Beton- und Stahlbetonbauer
- Oberflächenbeschichter
- Dachdecker
- Hörakustiker
- Medientechnologe – Druckverarbeitung
- Elektroniker – Energie-/Gebäudetechnik
- Anlagenmechaniker – Sanitär-/Heiz.-Klimatechnik
- Fachkraft – Lebensmitteltechnik
Bei der Berufsberatung vor Ort gibt es für Jugendliche Hilfe und Unterstützung rund um das Thema Ausbildung und Beruf. Über die Hotline der Bundesagentur für Arbeit können die Jugendlichen einen Termin mit ihrem Berufsberater vereinbaren – auch in Begleitung ihrer Eltern.
Für Unternehmer stehen die Mitarbeiter des gemeinsamen Arbeitgeberservices der Bundesagentur für Arbeit für Fragen rund um das Thema Ausbildungsstellen und Fördermöglichkeiten sehr gern zur Verfügung.
Weitere Informationen finden Sie unter www.dasbringtmichweiter.de oder unter der gebührenfreien Hotline 0800 4 5555 00 für Jugendliche und 0800 4 5555 20 für Arbeitgeber.
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