Leipzigs Interkulturelle Wochen 2017 vom 17. September bis 1. Oktober sind geprägt von vielen gemeinsamen Veranstaltungen der Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Migrationsgeschichte. „Die Interkulturellen Wochen bieten Information und Austausch über den Stand des Zusammenlebens in Leipzig, aber ebenso viel Unterhaltung und vor allem die Möglichkeit der Begegnung“, konstatiert Stojan Gugutschkow, der Leiter des Referats für Migration und Integration, das die Interkulturellen Wochen koordiniert.
„Ich lade alle Leipzigerinnen und Leipziger, ob mit oder ohne Migrationsgeschichte ein, sich die Angebote des Programms anzuschauen und zu nutzen. Ein großes Dankeschön gebührt allen, die sich so engagiert in die Vorbereitung eingebracht haben.“
Längst sind junge und ältere Leipzigerinnen und Leipziger mit ausländischen Wurzeln zu aktiven Mitgestaltern von Diskussionsprozessen, zu kulturellen Akteuren und zu aktiven Vereinsmitgliedern geworden. Verdeutlicht wird dies durch das diesjährige Programm. Insgesamt hält es rund 120 Angebote von 100 veranstaltenden Organisationen bereit. Dazu gehören Vorträge, Workshops, Seminare, Filme, Konzerte, Feste, Theateraufführungen, Lesungen – und dies für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, gleich, ob sie neu in Leipzig sind oder schon lange hier leben.
Die Interkulturellen Wochen werden am 17. September um 15 Uhr im Neuen Rathaus mit einer interreligiösen Feier „Wir gehören dazu“ durch Sozialbürgermeister Thomas Fabian eröffnet. In diesem Jahr haben Jugendliche aus verschiedenen Religionsgemeinden in Leipzig Theaterszenen vorbereitet, die Erfahrungen aus ihrem Alltag widerspiegeln. Außerdem stellt der Reformation and Revival Choir aus dem indischen Bundesstaat Tamil Nadu Lieder auf Deutsch, Englisch und Tamil vor.
Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, ist am Dienstag, dem 19. September um 17 Uhr im Zeitgenössischen Forum Leipzig zu Gast und spricht über die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma in Deutschland. Bei dem von der Journalistin Ine Dippmann moderierten Abend wird auch der Vorsitzende des Leipziger Vereins Romano Sumnal, Gjulner Sejdi, dabei sein und mit Romani Rose über aktuelle Herausforderungen beim Abbau der Diskriminierung gegenüber Sinti und Roma diskutieren.
Die Ökumenische Flüchtlingshilfe lädt am 20. September um 19 Uhr in den Gemeindesaal der Propsteikirche zu einem World-Café zu Flucht und Migration ein. Dabei besteht die Möglichkeit, mit Neuzugewanderten und mit Aktiven in der Unterstützung für Geflüchtete ins Gespräch zu kommen.
Der 22. September steht von 10 bis 24 Uhr im Felsenkeller Leipzig im Zeichen von handgemachter afrikanischer Musik und Diskussionsangeboten von Leipziger Migrant/-innen. Unter anderem gibt es – kurz vor der Bundestagswahl – einen Austausch über das Wahlsystem in Deutschland und die politische Teilhabe von Migrant/-innen.
Zu den inzwischen traditionellen Angeboten gehören die Familiennachmittage des Mütterzentrums e. V. Leipzig, die Vortragsabende in der Frauenkultur Leipzig, die den Blick auf Frauen im interkulturellen Kontext lenken, ebenso wie das Kinderfest der VILLA Leipzig im Rosental zum Weltkindertag am 20. September. Ebenfalls am 20. September besteht nachmittags beim Interkulturellen Aktionszelt auf dem Augustusplatz die Möglichkeit, mit Zugewanderten ins Gespräch zu kommen und sich über die Arbeit von Migrantenorganisationen und interkulturellen Vereinen zu informieren.
Zum 5. Mal veranstaltet der Leipziger Chorverband in der Alten Börse das Interkulturelle Chorkonzert „Gesang ist bunt“ – in diesem Jahr am 24. September, unter anderem mit einem russischen und einem vietnamesischen Ensemble.
Begegnung ist möglich unter anderem beim Internationalen Herbstfest der Gemeinschaftsunterkünfte der Diakonie am 22. September, in der Bibliothek des Vereins Italiani a Lipsia e. V. oder beim Orientalischen Frauentanz des Internationale Frauen Leipzig e. V. im Offenen Freizeittreff Rabet.
Zahlreiche Gäste aus anderen Ländern treten bei Diskussionen oder Musikveranstaltungen auf. Dazu laden beispielsweise die Armenische Gemeinde Leipzig, die Buchhandlung Ludwig im Hauptbahnhof Leipzig oder die Ukrainische griechisch-katholische Gemeinde ein. Beim Konzert „Klänge der Hoffnung“ sind am 26. September interkulturelle Initiativen und Projekte von geflüchteten und nicht-geflüchtete Musikern auf der Bühne zu erleben.
Bereicherung ist auch durch die internationale Küche erfahrbar – so gibt es zum Beispiel ein Internationales Potluck des Missionswerkes Leipzig, eine traditionelle Teezeremonie mit russischer Volksmusik, ein interkulturelles Buffet nach einem Vortrag zum Thema „Essen und Religion“ in der Thomaskirchgemeinde, ein interkulturelles Frühstück für Frauen, einen syrischen Kochabend und einen Food Market: „Zusammen is(s)t man weniger allein“ in der 85. Grundschule.
Zum Abschluss der IKW findet am 1. Oktober das Fußball-Turnier „Sport spricht alle Sprachen“ statt. Außerdem laden das Referat für Migration und Integration an diesem Tag zum Interkulturellen Fest auf dem Markt und drei muslimische Gemeinden zum Tag der offenen Moschee ein.
Das Gesamtprogramm liegt an vielen Stellen als Broschüre aus und ist auf der städtischen Internetseite www.leipzig.de/ikw zu finden.
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