Am Schneckenstein bei Muldenhammer (Vogtlandkreis) hat Umweltstaatssekretär Herbert Wolff heute, 6. Juli 2017, die diesjährige Bodenschutzkalkung in Sachsen gestartet. „Diese Sanierungsmaßnahme ist in den von der Versauerung der Waldböden besonders betroffenen Bergregionen Sachsens eine wesentliche Voraussetzung für den ökologischen Waldumbau“, betonte der Staatssekretär. „Wir unterstützen damit die Anpassung unserer fichtendominierten Mittelgebirgswälder an den Klimawandel“. Die Bodenschutzkalkung schützt unter anderem das Grundwasser vor Schwermetall- und Säureeinträgen, außerdem verbessert sie die Nährstoffverhältnisse, die Lebensbedingungen für Bodenlebewesen, die Entwicklung günstigerer Humusformen sowie die Vitalität der Waldbestände insgesamt.

Seit dem Jahr 1986 wurden jährlich durchschnittlich gut 12 000 Hektar ausgewählte Waldflächen gekalkt. „Wir können inzwischen belegen, dass die gezielte Gabe von natürlichem Magnesiumkalk der tief reichenden Bodenversauerung erfolgreich entgegenwirkt“, so Wolff weiter. „Dadurch können die stark belasteten Waldböden ihre wichtigen Filter-, Puffer- und Speicherfunktionen wieder besser ausüben“. Im Ergebnis erhalten die Jungpflanzen, beispielsweise von Buche, Tanne oder Eiche, die für den Umbau in stabile, arten- und strukturreiche, leistungsfähige Mischwälder nötig sind, deutlich günstigere Startbedingungen.

Die Waldbesucher in den betroffenen Regionen werden gebeten, die Hinweise zur Bodenschutzkalkung in der lokalen Presse und die ortsüblichen Aushänge zu beachten, da während der Arbeiten die Waldgebiete nicht betreten werden dürfen. Sobald die Bodenschutzkalkung beendet ist, werden die gesperrten Wälder wieder freigegeben. Eventuelle Kalkauflagerungen auf Pilzen und Beeren sind gesundheitlich völlig unbedenklich. Sie können einfach mit Wasser abgespült werden.

Fakten zur Bodenschutzkalkung 2017

Fläche

Rund 6.600 Hektar Wald, davon 2 000 Hektar Privat- und Körperschaftswald sowie 4 600 Hektar Staatswald, gelegen in den Mittelgebirgslagen vom Vogtland bis zum Osterzgebirge.

Zeitraum

Juli bis Oktober, witterungsbedingte Verlängerungen sind möglich.

Organisation

Staatsbetrieb Sachsenforst unter Federführung seines Kompetenzzentrums für Wald und Forstwirtschaft in Kooperation mit den örtlich zuständigen Forstbezirken.

Verfahren

Flächenauswahl durch Sachsenforst auf Basis fachlich fundierter standörtlicher Planung und unter strikter Beachtung flächenkonkreter Waldfunktionen sowie der tatsächlichen Waldsituation.

Durchführung

Flächenexakte Ausbringung des fein gemahlenen Kalksteins mit Hubschraubern durch spezialisierte Unternehmen. Kontrolle per GPS-Aufzeichnung der Befliegung.

Kalkmenge

Je Hektar Wald etwa drei Tonnen kohlensaurer Magnesiumkalk aus Dolomitgestein, dessen Eigenschaften regelmäßig von einem unabhängigen Labor geprüft wird.

Finanzierung

Rund 1,7 Millionen Euro aus Mitteln der EU und des Freistaates Sachsen auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes sind für Unternehmerleistungen eingeplant.

www.sachsenforst.de

www.wald.sachsen.de

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