Aus Medienberichten geht hervor, dass das Meister-Bafög oder mittlerweile Aufstiegs-Bafög kaum gefragt ist. Um das Handwerk tatsächlich zu stärken, braucht es andere Mittel und vor allem politisches Umdenken, sagt Luise Neuhaus-Wartenberg, Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag für Handwerk, Mittelstand und Tourismus: „Das Meister- (oder mittlerweile Aufstiegs-) Bafög ist in seiner derzeitigen Konzeption nicht das richtige Instrument, um tatsächlich mehr Menschen zum Abschluss eines Meisters zu bewegen.“
„Nehmen junge Menschen dieses Instrument in Anspruch, starten sie ihr berufliches Leben mit Schulden. Nimmt man dazu das durchschnittliche Einkommen vieler Handwerksberufe und Selbstständiger, ist die Belastung durch das Darlehen enorm und anteilig viel höher, als beispielsweise bei Studierenden.
Was wir brauchen, ist deshalb keine darlehensbasierte Förderung, sondern eine Subvention, um das Handwerk in Sachsen tatsächlich zu stärken. Die derzeitige Form des Meister-Bafög verspricht außerdem einen ‚Schuldenerlass‘, wenn nach Abschluss der Ausbildung ein Unternehmen gegründet wird und #dauerhaft Beschäftige‘ angestellt sind. Wenn man aber betrachtet, dass seit zehn Jahren mehr Unternehmen schließen, als neue entstehen und gerade junge Menschen lieber die vermeintliche Sicherheit einer abhängigen Beschäftigung als unternehmerische Selbstständigkeit wählen, dann nützt es nichts, damit zu werben, man müsse ja weniger zurück zahlen.
Vielmehr müssen wir uns endlich darüber Gedanken machen, die soziale Absicherung von Selbstständigen und Arbeitnehmer*innen gleichwertig zu gestalten. Deshalb: Meister-Subvention statt Meister-Bafög und gleichwertige soziale Absicherung für alle arbeitenden Menschen!“
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