„Unsere Landesuntersuchungsanstalt ist das Kernstück im öffentlichen Gesundheitsdienst des Freistaates Sachsen. Sie ist als wissenschaftliche Einrichtung von herausragender Bedeutung, wenn es um den Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier und um den Verbraucherschutz geht“, betonte Barbara Klepsch, Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz.
Die Ministerin stellte gemeinsam mit der Präsidentin der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA), Dr. Gerlinde Schneider, den Jahresbericht 2016 vor. Die jährlichen Berichte verdeutlichen immer wieder den hohen Anspruch und die Komplexität der täglichen Arbeit der Behörde.
„Bei besonderen Ereignissen, aber auch in der täglichen Routine zeigt sich, dass die LUA kompetent, flexibel und innovativ arbeitet. Ihre Stärke liegt in der fachübergreifenden Zusammenarbeit von Experten der Lebensmittelchemie, Humanmedizin und Veterinärmedizin“, betonte Ministerin Klepsch. So werden beispielsweise Infektionslagen kompetent eingeschätzt oder vorausschauend Risiken im Lebensmittelbereich bewertet.
Die Landesuntersuchungsanstalt hat eine breite Expertise bei der amtlichen Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit, bei der Bekämpfung von multiresistenten Erregern (MRE) oder wenn es um die Abklärung und Bekämpfung von Tierseuchen geht.
Untersuchungen Lebensmittel
Im vergangenen Jahr wurden 22.848 Proben untersucht, die dem Lebensmittelrecht unterliegen. Das sind Lebensmittel, kosmetische Mittel und Bedarfsgegenstände. Davon wurden 3.406 Proben beanstandet (14,9 %). Der überwiegende Teil der Beanstandungen bei Lebensmitteln und Kosmetika bezog sich wie in den Vorjahren auf irreführende oder nicht vorschriftsmäßige Kennzeichnung einschließlich irreführender Angaben. Als gesundheitsschädlich wurden 58 Proben beurteilt. Davon betroffen sind 51 Proben im Bereich Lebensmittel überwiegend auf Grund von pathogenen Mikroorganismen, sechs kosmetische Mittel sowie eine Spielware. In 2015 waren dies 34 Proben.
Eine große zusätzliche Herausforderung waren die zahlreichen Proben sächsischen Weins, die im Zusammenhang mit positiven Befunden eines für den Weinbau unzulässigen Pflanzenschutzmittelwirkstoffs überprüft wurden. Im Ergebnis der Überprüfungen wurden im Rahmen einer Qualitätsoffensive erfolgreich geeignete Maßnahmen zum Schutz der Verbraucher eingeleitet. Die bisher vorgelegten Weine der aktuellen Ernte sind nahezu frei von Rückständen unzulässiger Pflanzenschutzmittel.
Impfdatenbank
Seit 2013 wertet die LUA zudem die Daten der sächsischen Impfdatenbank aus. Diese Datenbank wird durch die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen mit pseudonymisierten Abrechnungsdaten erfolgter Impfungen von gesetzlich Versicherten gespeist.
„Die Auswertung dieser Daten bietet die Chance, einen Überblick über tatsächlich durchgeführte Impfungen zu erhalten und altersorientierte Aussagen über Impfraten treffen zu können. Und nur mit einer solchen Auswertung können wir verfolgen, ob die in Sachsen ergriffenen Maßnahmen erfolgreich sind. Unser Ziel ist es, die Impfraten weiter zu erhöhen“, unterstrich Ministerin Klepsch. Die Daten sind auch eine wichtige Grundlage für den jährlichen Impftisch und wichtiges Arbeitsmaterial für die Sächsische Impfkommission (SIKO).
So wurden zum Beispiel die verabreichten zweiten Impfdosen ausgewertet. Diese sind wichtig für einen ausreichenden Masern-Impfschutz.
Insgesamt steigerte sich die Anzahl der verimpften zweiten Masern-Impfungen von 2014 auf 2015 um 75 % von 27.664 auf 48.437 Impfdosen.
Multiresistente Erreger
Auch hinsichtlich Multiresistenter Erreger liefert die LUA durch vielfältiges Informationsmaterial einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung der Bevölkerung, von Patienten und Angehörigen, aber auch für Personal aus dem medizinischen und pflegerischen, dem Reha-Bereich sowie Krankentransport. In der LUA wird intensiv daran gearbeitet, möglichst flächendeckend Daten zum Auftreten von Resistenzen bei wichtigen Erregern in Sachsen zu erheben. Diese Daten werden Krankenhaus- und ambulant tätigen Ärzten als Entscheidungshilfe zum Einsatz von Antibiotika zugänglich gemacht. Experten der LUA sind ebenfalls maßgeblich an der Auswertung des Verordnungsverhaltens der Ärzte hinsichtlich Antibiotika in Sachsen beteiligt. Die Ergebnisse sollen in der ärztlichen Fortbildung eingesetzt werden.
Schimmelpilz
Auch bei Problemen mit Schimmelpilzbefall in Innenräumen berät die Landesuntersuchungsanstalt und führt entsprechende Analysen durch. Schimmelpilzbefall in Innenräumen ist keine Seltenheit und geht zum Teil mit Gesundheitsbeeinträchtigungen wie Atemwegreizungen, Husten, Asthma sowie allergiebedingten Symptomen einher. Insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen wie z. B. Kitas oder Schulen kommen Untersuchungen und Beratungen der LUA zur Behebung und Vorbeugung von Schimmelpilzbefall der Gesundheit unseren Jüngsten zugute.
Im Jahr 2016 wurden dem mykologischen Labor 5.554 Proben auf Schimmelpilze zugesandt. Zudem waren in 17 Kindereinrichtungen und Schulen umfangreichere Untersuchungen bzw. Probenahmen notwendig, bei denen die LUA Sachsen einbezogen wurde.
Den Jahresbericht 2016 der LUA findet man unter www.lua.sachsen.de
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