Am vergangenen Freitag war der Auftakt zum diesjährigen CSD, u. a. mit der Hissung der Regenbogenfahne vor dem Neuen Rathaus. Morgen macht mit einem bunten und vielfältigen Fest und einem farbenfrohen Marsch der CSD auch in diesem Jahr auf die Diskriminierung von LGBTQI* aufmerksam.
Dr. Gesine Märtens, gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: „Die Entscheidung für die ‚Ehe für Alle‘ ist ein wunderbarer Etappensieg für die Gleichberechtigung der LSBTIQ* Menschen in Leipzig und verleiht dem CSD-Straßenfest in diesem Jahr einen besonderen Glanz. Wir werden morgen in Leipzig feiern, ohne zu vergessen, dass unsere Stadt in Sachen Diversität der Entwicklung weit hinterherhinkt.“
Trotz Fortschritten sieht sie weiteren Handlungsbedarf: „Zwar haben wir die Hissung der Regenbogenfahne am Rathaus zum Straßenfest in diesem Jahr wieder erstritten, aber dass die städtischen Unternehmen sich weiterhin mit ihren zahlreichen Standorten allesamt nicht auch dazu in der Lage sehen, bleibt für mich ein Ärgernis.“
Frau Dr. Märtens weiter: „Eine wirkliche Gleichstellung in Leipzig braucht aber gute Strukturen und einen festen Willen der Stadtverwaltung. Beides ist nicht erkennbar.
Wir erwarten, dass die Stellenerweiterung des Referats für gleichgeschlechtliche Lebensweisen der Stadt Leipzig, die auf Antrag der Grünen geschaffen wird, nun zügig zum 1. Oktober 2017 besetzt wird. Leipzig steht in punkto Diversität vor großen Aufgaben: Noch immer gibt es zum Thema Diversität im Alter keine Antworten. Die Stadtverwaltung weigert sich, ein Konzept zur kultursensiblen Pflege zu erarbeiten.
Hier wird deutlich, dass die Unterzeichnung der ‚Charta der Vielfalt‘ in Leipzig reine Feigenblattpolitik ist. Leipzig braucht ein umfassendes und langfristig angelegtes Konzept zur Umsetzung der Charta in der Stadtverwaltung. Denn nur eine ‚vielfältige‘ Stadtverwaltung kann der Vielfalt einer Stadt gerecht werden.“
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