Der vom Verein für Industriekultur e. V. getragene und vom Freistaat Sachsen unterstützte Tag der Industriekultur hat in der Region Leipzig mittlerweile einen außerordentlich hohen Stellenwert eingenommen. Einst als Tagesveranstaltung gestartet, zeugt die Erweiterung auf mittlerweile vier Tage mit dichtem Programm vom 10. bis 13. August 2017 von der Etablierung der Reihe. So lockt auch die nunmehr fünfte Auflage mit oft originellen Besichtigungen, Führungen, Fachvorträgen und Podiumsgesprächen an häufig für die Öffentlichkeit sonst nicht zugängliche Orte.
Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) beteiligt sich an den ersten beiden Veranstaltungstagen mit diesen Beiträgen:
1
HTWK Leipzig, Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik
Ausstellung/Führung durch das Magazin des Automatikmuseums
Zeit: 10.8.2017, 9:30 bis 12:00 Uhr sowie 13:00 bis 15:30 Uhr
Ort: HTWK Leipzig, Wiener-Bau, Wächterstraße 13, 04107 Leipzig (3. Etage)
Das Automatik-Museum der HTWK Leipzig bewahrt keineswegs „Spielautomaten“ auf, sondern industrielle Lösungen, die die Entwicklung der neueren Automatisierungstechnik charakterisieren und deren Beginn etwa der von James Watt 1789 verwendete Fliehkraftregler markiert. Mit dieser Spezialisierung steht es deutschlandweit einmalig da und hat seine Wurzeln noch in der TH Leipzig. Ein kleiner Teil wird permanent in einer Ausstellung in der VDI-Garage gezeigt. Nur einmal im Jahr werden die Museumsbestände im Magazin des Museums gezeigt – zu den Tagen der Industriekultur.
Eintritt frei. Anmeldung nicht erforderlich. Außerhalb der hier genannten Zeiten ist ein Besuch nur nach Vereinbarung möglich. Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Winfried Tutte, winfried.tutte@htwk-leipzig.de, Tel. 0341 3076-1177
2
HTWK Leipzig, Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik
Vortrag „Jakob Leupold – Held der Industrialisierung“
Referent: Dr. Lothar Hiersemann
Zeit: 10.8.17, 15:30 Uhr
Ort: HTWK Leipzig, Wiener-Bau, Wächterstraße 13, 04107 Leipzig, Raum W11
Mit seinem, leider Fragment gebliebenen, Theatrum Machinarum schuf Jakob Leupold (1674-1727) in Leipzig ein grundlegendes Handbuch des Maschinen- und Instrumentenbaus, das der Technikhistoriker Friedrich Klemm „Die letzte große deutschsprachige Zusammenfassung des gesamten Maschinenwesens vor dem Einzug der neuen Kraft- und Arbeitsmaschinen“ nannte und damit das methodische Rüstzeug für die kurz darauf einsetzende Industrialisierung lieferte. Die HTWK Leipzig würdigt Jakob Leupold als Namensgeber ihrer höchsten, vom Senat einmal jährlich verliehenen Auszeichnung, der Jakob-Leupold-Medaille.
Eintritt frei. Anmeldung nicht erforderlich.
3
HTWK Leipzig/Gesellschaft zur Bewahrung von Stätten Deutscher Luftfahrtgeschichte (GBSL)
Vortrag „Die Siebel-Flugzeugwerke Halle und ihr Betrieb III Schkeuditz“
Referent: Dipl.-Ing. Hans-Dieter Tack, Stellvertretender Vorsitzender der GBSL
Zeit: 11.8.2017, 17 bis 19 Uhr
Ort: HTWK Leipzig, Wiener-Bau, Wächterstraße 13, 04107 Leipzig, Raum W11
Im Rahmen der Rüstung Nazi-Deutschlands musste die Firma Klemm Leichtflugzeugbau Böblingen 1934 ein Werk in Halle/Saale zum Nachbau fremder Militärflugzeuge errichten. Für die Endmontage wurde der Standort am Flughafen Halle/Leipzig in Schkeuditz genutzt. Dieser Betrieb III nahm im Juli 1937 die Produktion auf. Im Mittelpunkt stand die Endmontage des Kampfflugzeuges Junkers Ju 88 in verschiedenen Versionen. In den Siebel-Flugzeugwerken wurden aber auch Eigenentwicklungen gefertigt, wie das Reiseflugzeug Fh 104.
Eintritt frei. Anmeldung notwendig: gbsl@luftfahrtstaetten.de
Alle Interessenten sind herzlich zu den kostenfreien Veranstaltungen eingeladen. Weitere Informationen finden Sie unter www.industriekulturtag-leipzig.de
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