Das Universitätsklinikum Leipzig schließt das Jahr 2016 erneut mit einem positiven Jahresergebnis ab. Mit einem Plus von drei Millionen Euro konnte das Ergebnis gegenüber 2015 weiter verbessert werden. Viele Baumaßnahmen sichern zudem die Fortführung des Wachstumskurses.
Das positive Jahresergebnis von plus drei Millionen Euro in 2016 steht für die erfolgreiche Entwicklung der wirtschaftlichen Situation des UKL. Die Gesamterlöse stiegen erstmals auf über 400 Millionen Euro. Hintergrund sind erneute Fallzahlsteigerungen und ein Anstieg des Case-Mix-Index (CMI).
„Diese Entwicklung führt stetig zu einem wachsenden Bedarf an Kapazitäten in der Krankenversorgung“, sagt Marya Verdel, Kaufmännischer Vorstand am Universitätsklinikum Leipzig. Das UKL reagiert mit mehreren Neubauprojekten, die das zurückliegende Jahr prägten und die Weiterentwicklung entscheidend beeinflussen werden. Der 2015 begonnene Erweiterungsbau für das Gefäßmedizinische Zentrum steht unmittelbar vor der Fertigstellung und wird im Juli in Betrieb genommen. „Wir haben hier beste Voraussetzungen für den Ausbau unserer Leistungsfähigkeit in der Gefäßmedizin geschaffen“, erklärt Prof. Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand und Vorstandssprecher des UKL, anlässlich der Bilanzpressekonferenz am 19. Juni 2017. „Mit dem Neubau führen wir auch in einer neuen Struktur die bisher getrennten Bereiche der interventionellen und der konservativen Angiologie an einer Stelle zusammen“, so Fleig weiter.
In Kombination mit der engen Anbindung an die Gefäßchirurgie entsteht so in der Liebigstraße 20 eine zentrale Anlaufstelle für Patienten mit Gefäßerkrankungen. Ein weiterer Meilenstein ist auch die Stärkung der Kardiologie mit der Berufung von Prof. Ulrich Laufs auf den Lehrstuhl für Kardiologie, der damit wieder ans Uniklinikum zurückkehrt. „Professor Laufs wird zum 1. Juli die Leitung der neu geschaffenen Klinik und Poliklinik für Kardiologie übernehmen und unsere Expertise auf diesem Gebiet weiterentwickeln“, sagt Fleig. „Wir freuen uns sehr, dass er dabei in den nächsten Monaten auch auf die Unterstützung von Professor Dietrich Pfeiffer zählen kann, der nach seiner Emeritierung weiterhin in der Klinik tätig sein wird“, betont Prof. Fleig, der sich gleichzeitig herzlich bei Prof. Pfeiffer für seine langjährige Tätigkeit am UKL bedankte.
Ein weiterer Wechsel erfolgt ebenfalls zum Monatsersten in der Gynäkologie. Hier folgt mit Prof. Bahriye Aktas eine erfahrene Expertin auf Prof. Michael Höckel, der seine Erfahrung aber ebenfalls weiterhin in der Leipzig School of Radical Pelvic Surgery einbringen wird.
Wachstumsfelder und Kostendruck
Für die Sicherung des Wachstums steht auch das derzeitige Großbauprojekt Neubau Haus 7. Hier entstehen seit dem letzten Sommer auf 10.100 Quadratmetern Nutzfläche über sechs Ebenen Räume für die stationäre und ambulante Krankenversorgung ebenso wie für Forschung und Lehre. „Damit sichern wir ab, dass wir auch künftig den seit Jahren steigenden Patientenzahlen und einer wachsenden Inanspruchnahme unserer Ambulanzen gerecht werden können“, erläutert Marya Verdel, Kaufmännischer Vorstand des UKL. So wuchs die Zahl der behandelten Patienten im letzten Jahr vor allem im ambulanten Bereich. „Hier behandeln wir inzwischen 352.000 Fälle, sowohl in den Hochschulambulanzen als auch in unserem medizinischen Versorgungszentrum“, so Verdel.
Allein in den Hochschulambulanzen erhöhte sich die Zahl der behandelten Patienten auf fast 190.000. Verdel: „Die noch ausstehende angemessene Vergütung dieser Leistungen führt leider dazu, dass die Hochschulambulanzen am UKL auch weiterhin nicht kostendeckend arbeiten und insgesamt ein Defizit von ca. 10 Millionen Euro jährlich entsteht.“
Der Ausgleich in Richtung positives Ergebnis gelang dem UKL insbesondere durch eine stabile Leistungserbringung über alle Departments hinweg sowie Steigerungen in den operativen Fächern und bei den neurologischen und gefäßmedizinischen Krankheitsbildern. Weitere wichtige Schritte waren die unterjährige Anpassung von OP-Kapazitäten und Bettenkontingenten entsprechend des Leistungsniveaus der klinischen Einrichtungen sowie die zunehmende interdisziplinäre Nutzung von Betten.
„Letztlich basiert unser Erfolg damit auf den Leistungen und dem Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für das wir uns herzlich bedanken“, ergänzt der Medizinische Vorstand Prof. Fleig.
Weiterentwicklung von Forschung und Lehre
Für die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig war das Jahr 2016 zum einen geprägt von den Vorbereitungen auf den Besuch des Wissenschaftsrates und zum anderen von strategisch wichtigen Entscheidungen. Dazu gehört die Gründung des Helmholtz-Instituts HI MAG, des Medizindidaktischen Zentrums sowie die Entwicklung des neuen Studiengangs Pharmazie. „Das uns hier entgegengebrachte Vertrauen der Sächsischen Staatsregierung freut mich sehr“, sagt dazu Prof. Michael Stumvoll, Dekan der Medizinischen Fakultät. „Einen modellhaften Studiengang Pharmazie an der Medizinischen Fakultät Leipzig zu entwickeln ist eine bundesweit einmalige Chance.“
Auch die Entscheidung der Helmholtz-Gemeinschaft für die Gründung eines neuen Instituts zur Erforschung von Zivilisationserkrankungen ist ein Ausweis der hohen Expertise der Leipziger Universitätsmedizin auf diesem Gebiet. Deren Bestätigung erwarten die Wissenschaftler nun auch von der Evaluierung durch den Wissenschaftsrat. „Die Vertreter des Wissenschaftsrates kamen aus ganz Deutschland nach Leipzig, um einen unmittelbaren Eindruck von unserem Universitätsmedizinstandort zu gewinnen“, erläutert Prof. Stumvoll. „Von den Ergebnissen der Begutachtung und ihrer Bewertung durch den Freistaat Sachsen erhoffen wir uns Anregungen, um die wissenschaftliche Exzellenz und Lehre im Einklang mit der Spitzenforschung und in kooperativer Zusammenarbeit von Medizinischer Fakultät und Universitätsklinikum weiter voranbringen zu können.“
Alle Details sind nachzulesen im Jahresbericht 2016.
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