Am vergangenen Freitag wurden die Verhandlungen im Einzel- und Versandhandel ergebnislos abgebrochen und auf den 03.07.2017 vertagt. Das Arbeitgeberangebot von 1,5 % zum 01.08.2017 und weiteren 1 % zum 01.06.18 hatte ver.di als nicht verhandlungsfähig abgelehnt. „Die Arbeitgeber waren nicht bereit, über stärkere Anhebung der zwei unteren Gehalts- bzw. Lohngruppen, die Allgemeinverbindlichkeit und eine Mitgliedervorteilsregelung zu verhandeln. Das Arbeitgeberangebot würde zu einer Reallohnsenkung führen, da machen wir nicht mit“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.
„Am heutigen Freitag kommt es deshalb in allen drei Bundesländern zu Streiks. In Leipzig werden auch die Beschäftigten von Amazon und in Dresden die von OBI dabei sein. Wenn die Tarifverträge für alle Unternehmen gelten würden, wären auch diese Baustellen erledigt“, so der Gewerkschafter.
In Dresden werden erneut Beschäftigte von H&M, Esprit, IKEA, Kaufland und mehreren OBI-Märkten zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Die Kandidaten für den Bundestag Richard Kaniewski (SPD), Stephan Kühn (Bündnis 90/Die Grünen) und Tilo Kießling (Die Linke) werden bei der Streikkundgebung auf der Prager Str. 11 dabei sein.
In Leipzig streiken Beschäftige von H&M, Aldi, netto, OBI Leipzig-Burghausen und Amazon. Die Streikenden treffen sich am Gewerkschaftshaus in der Karl-Liebknecht-Str. 30 in Leipzig.
In Magdeburg befinden sich Beschäftigte von E-Center HDL, Kaufland in Magdeburg, Marktkauf Burg und H&M MD im Streik. Hier findet die Streikkundgebung um 10 Uhr im DGB-Haus MD, Otto-von-Guericke-Str. 6, statt.
Dabei ist auch die Kandidatin für den Bundestag Eva von Angern (Die Linke).
Um 12 Uhr startet eine Aktion „Gute Löhne – Gute Rente“ mit den Streikenden auf dem Alten Markt.
In Thüringen legen Beschäftige von IKEA und H&M in Erfurt, von Kaufland in Hildburghausen, Marktkauf in Sonneberg und Kaufland in Gera die Arbeit nieder. Die Streikenden treffen sich ab 9:30 Uhr in Erfurt vor dem Gewerkschaftshaus in der Schillerstraße 44.
„Die zahlreichen Streiks zeigen die hohe Unzufriedenheit der Beschäftigten. Trotz bester Umsätze in den letzten Jahren und deutlich gestiegener Arbeitsbelastung wollen uns die Arbeitgeber mit Almosen abspeisen. Da haben sie sich verrechnet“, so Lauenroth-Mago
Zum 31. Mai 2017 wurden die Gehalts- und Lohntarifverträge für den Einzel- und Versandhandel gekündigt.
Die ver.di Forderungen sind:
- Anhebung der Gehälter und Löhne um 6 % zum 1. Juni 2017
- 50 € Vorweganhebung in den beiden unteren Gehalts- und Lohngruppen
- 100 € höhere Ausbildungsvergütungen
- ver.di-Mitglieder sollen zusätzlich 300 € jährlich bekommen
- Die Tarifverträge sollen für alle gelten.
- Der Tarifvertrag soll für 12 Monate abgeschlossen werden.
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