Auf der heutigen Sitzung des eHealth-Beirates des SMS (Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz) trug ein Vertreter der „gematik“ (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH) den Stand zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Deutschland vor. Nach erfolgreichen Testläufen steht nun fest, dass im Herbst der bundesweite Rollout der einheitlichen Telematik Infrastruktur starten kann. Ab dann kann jede Arztpraxis, jedes Krankenhaus, jeder Leistungserbringer im Gesundheitssystem sich an die Datenautobahn des Gesundheitssystems anschließen.
Über diese sogenannte Telematik Infrastruktur können alle Leistungserbringer im Gesundheitssystem Daten auf sicherer Basis miteinander austauschen. In einem ersten Schritt bezieht sich der automatisierte Austausch auf die Personenstammdaten der Versicherten.
Staatsministerin Barbara Klepsch begrüßte den bundesweiten Start noch in diesem Jahr: „Nach langer Vorbereitungsphase geht es nun in diesem Jahr endlich los. Wichtig für die künftige Akzeptanz ist, dass schnell viele Teilnehmer reibungslos miteinander in Kontakt stehen können.“
Auch ein wichtiger Diskussionspunkt in der Sitzung war die Frage, wie künftig die Zugriffsrechte des Patienten auf seine Daten im elektronischen System geregelt wird. Neben Sicherheitsaspekten geht es auch um Fragen der Praktikabilität, wie Patienten auf ihre Daten zugreifen können und ob sie Berechtigungen zur Einsicht vergeben können.
Grundsätzlich begrüßte die sächsische Gesundheitsministerin die Anstrengungen der gematik GmbH und der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen zum Aufbau der Telematikinfrastruktur und zur Förderung der Digitalisierung. „Gegenwärtig wird intensiv daran gearbeitet, den im eHealth-Gesetz vorgegebenen Zeitplan einzuhalten. Gleichwohl wünsche ich mir seitens der verfassten Ärzteschaft stellenweise mehr Mut und Offenheit gegenüber den Möglichkeiten der Digitalisierung. Insbesondere beim Einsatz telemedizinischer Anwendungen zwischen Arzt und Patient.“
Hintergrund: Im eHealth-Beirat des SMS wirken Vertreter des Freistaates, der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, der Heilberufekammern sowie ausgewählte Verbände mit. Zentral ist die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens in Sachsen vor dem Hintergrund der Digitalisierung.
Der Beirat kommt im Turnus von 4 bis 5 Monaten zusammen und fördert den kontinuierlichen Austausch zum Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen zwischen den Partner im Gesundheitssystem. Ziel ist es, ein Netzwerk zu etablieren, welches sowohl als Beratergremium für das sächsische Gesundheitsministerium fungiert als auch die Akzeptanz der Telemedizin in der Öffentlichkeit erhöht.
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