Bereits zum 12. Mal feiert Leipzig während der Jüdischen Woche vom 18. bis 25. Juni die Vielfalt jüdischer Kunst und Kultur. In diesem Jahr sind mehr als 60 Institutionen und Vereine am Programm beteiligt, über 110 Veranstaltungen stehen zur Auswahl. Veranstalterin ist die Stadt Leipzig gemeinsam mit der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig und der Ephraim Carlebach Stiftung.

Eröffnet wird die Jüdische Woche am 18. Juni in der Leipziger Gemeindesynagoge durch Oberbürgermeister Burkhard Jung und den Vorsitzenden der Israelitischen Gemeinde zu Leipzig Küf Kaufmann. Im Anschluss sind alle Leipzigerinnen und Leipziger ab 17 Uhr zum Auftakt an der Gedenkstätte am Ort der Großen Gemeindesynagoge in der Gottschedstraße eingeladen. Es sprechen Oberbürgermeister Burkhard Jung und die Vorsitzende des Verbandes ehemaliger Leipziger in Israel, Channa Gildoni. Die musikalische Umrahmung übernimmt traditionell der Leipziger Synagogalchor.

Die Jüdische Woche 2017 ist dem 170-jährigen Jubiläum der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig gewidmet. Mit Konzerten, Lesungen, Filmen, Vorträgen, Zeitzeugengesprächen, Theater und Tanz tauchen die Besucher in jüdisches Leben, den Alltag und Festtage, in Religion und Kunst ein: vom Musical „Candide“ in der Musikalischen Komödie, einer „Meschugge Party“ im Werk 2, Ausstellungen in der Leipziger Baumwollspinnerei und im Museum für Druckkunst über Konzerte mit der israelischen Band Lola Marsh im Werk 2 und des Martin Weiss World Sinti Jazz Ensembles in der Pauluskirche bis hin zu öffentlichen Gottesdiensten und Gesprächen in der Leipziger Stadtbibliothek.

Die Jüdische Woche lebt von den vielen intensiven Begegnungen an den zahlreichen Veranstaltungsorten. Seit 1992 lädt die Stadt Leipzig ehemalige Leipziger Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens zum Besuch nach Leipzig ein. Mehr als 40 Gäste aus Israel, den USA, Großbritannien, Chile, Australien und Neuseeland werden in  diesem Jahr erwartet. Einige von ihnen berichten über ihre Kindheitserlebnisse und Erinnerungen ihrer Eltern und Großeltern in der Leipziger Stadtbibliothek.

Das Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus ist Mittelpunkt zahlreicher Begegnungen, Ausstellungen, Konzerte und Rundgänge und zeigt, dass die jüdische Gemeinde zu Leipzig auch gegenwärtig präsent und voller Leben ist.

Leipzig blickt auf eine lange Tradition der jüdischen Kultur zurück, die bereits im 13. Jahrhundert begann. Seit dem 19. Jahrhundert bis zur Machtübernahme des Nationalsozialismus prägten Persönlichkeiten jüdischen Glaubens Wissenschaft und Kultur der Stadt. Infolge der antisemitischen Politik des Nationalsozialismus wurde die Gemeinde nahezu ausgelöscht.

Heute gibt es wieder eine große jüdische Gemeinde in Leipzig mit mehr als 1.300 Mitgliedern, die jüdisches Leben und jüdische Kultur aufs Neue in Leipzig verankert haben.

Programmhefte gibt es in allen teilnehmenden Veranstaltungsorten, im Neuen Rathaus, in den Bürgerämtern und in der Tourist-Information. Weitere Informationen sind auch unter www.leipzig.de/juedischewoche und www.facebook.de/juedischewocheinleipzig zu finden.

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